Handball: BHC will sich von heimstarken Schwaben nicht stoppen lassen
Nach zehn Siegen in Folge trifft der Tabellenführer aus dem Bergischen am Samstag auf den TV Bittenfeld — das heimstärkste Team der Liga.
Wuppertal. Auf 20:0-Punkte ist inzwischen der Lauf der Handballer des Bergischen HC angewachsen. Zuletzt beeindruckte die Mannschaft mit einem souveränen Auswärtssieg in Saarlouis.
Wie gut und gefestigt der Zweitligaspitzenreiter inzwischen tatsächlich ist, dürfte sich wohl am Samstagabend endgültig zeigen, wenn der BHC beim TV Bittenfeld antritt (19.30 Uhr, Gemeindehalle). Seines Zeichens das heimstärkste Team der Liga. Zehn Siege in elf Spielen und 20:2 Punkte so die Bilanz des TVB.
Lediglich der EHV Aue konnte die Punkte aus dem Schwabenland entführen. „Ein einziger Aussetzer der Bittenfelder“, bezeichnet das BHC-Trainer HaDe Schmitz, dem der morgige Gegner durchaus sympathisch ist.
Wäre da nicht die übermäßige Auswärtsschwäche (bislang nur zwei Siege), würden die Bittenfelder wohl ganz weit vorn mitspielen in der Tabelle, so wie in der vergangenen Saison. Stattdessen rangiert das Team auf Rang sieben und muss sogar um die Qualifikation für die eingleisige 2. Liga bangen.
Zu allem Überfluss fällt nun wohl mit dem 35-jährigen Ludek Drobek (Bandscheiben-OP) der Abwehrchef aus. „Er hätte uns gerade in dieser Saisonphase mit seiner Erfahrung schon sehr gut getan“, bedauert Bittenfelds-Trainer Günter Schweikardt, dem außerdem Linksaußen Jens Baumbach nicht zur Verfügung steht.
Auf der anderen Seite hat der Verein in der WM-Pause mit dem isländischen Nationalspieler Arni Sigtryggsson (DHC Rheinland) und Thorsten Salzer (Nord-Zweitligisten SC Magdeburg II) zwei neue Leute dazu geholt.
BHC-Trainer HaDe Schmitz kann hingegen aus dem Vollen schöpfen, hat seit Anfang der Woche mit Neuzugang Kristian Nippes sogar noch eine zusätzliche Alternative mit im Kader. Ein Mann, der auf Halbrechts ebenso spielen kann wie auf Rechtsaußen.
Aktuell ist er der fünfte Linkshänder im Kader, und nachdem zuletzt auf dem Spielberichtsbogen schon kein Platz mehr für den dritten Kreisläufer Sebastian Hinze mehr war, wird nun ein weiterer Akteur pausieren müssen. Wer dies sein wird, will der Coach erst kurzfristig entscheiden.
„Es gibt schlimmere Sachen, als solch ein Luxusproblem“, findet Schmitz und bekräftigt das Leistungsprinzip. „Jeder Spieler hat es selbst in der Hand, ob er aufgestellt wird. Er muss nur besser sein als die anderen“, sagt der 63-Jährige.
Es spricht einiges dafür, dass Neuzugang Nippes in Bittenfeld auflaufen wird, auch wenn dieser selbst bescheiden anmerkt: „Ich weiß, dass es schwierig ist in eine funktionierende Mannschaft hineinzukommen.“
Wobei dies rein sportlich gemeint ist. Denn trotz seines 19 Monate währenden Gastspiels in Dormagen, war er regelmäßiger Besucher der BHC-Heimspiele und hielt stets den Kontakt zu seinen ehemaligen Mannschaftskollegen. Integriert ist der neue Alte also bereits.
Und noch etwas spricht für den 23-Jährigen. In der Saison 2008/09 erzielte ausgerechnet er den Siegtreffer für den BHC beim Auswärtsspiel in Bittenfeld.