Handball-Bundesliga BHC gelingt in Stuttgart eine Glanzleistung
Nach dem 31:25 im Duell der Unentschiedenkönige klettern die Löwen auf Platz neun der Handball-Bundesliga.
Keine Mühe hatte der Bergische HC diesmal in den letzten Spielminuten. Hatten die Löwen gegen Göppingen und in Ludwigshafen Führungen noch aus der Hand gegeben und letztlich unentschieden gespielt, kam die Mannschaft am Sonntag beim TVB 1898 Stuttgart nicht in diese Verlegenheit. Fünf Minuten vor Schluss stellte der starke Linus Arnesson auf 31:22 für die Gäste, so dass die Begegnung ungefährdet dem Ende entgegenplätschern konnte. Das 31:25 war nicht nur die reifste Vorstellung des BHC bislang in dieser Saison, es verschafft der Truppe auch das erste ausgeglichene Punktekonto seit dem fünften Spieltag und auf Platz neun wieder den Sprung in die obere Tabellenhälfte der Handball-Bundesliga.
Von Anfang an waren die Bergischen gut im Spiel. Gleich die ersten beiden Tore erzielten die Gäste im Tempospiel durch Jeffrey Boomhouwer per Gegenstoß und Lukas Stutzke nach schneller Mitte. Nachdem dann auch noch Maciej Majdzinski während des angezeigten passiven Spiels aus der Distanz an Stuttgarts Schlussmann Johannes Bitter vorbeigekommen war, lief es auch im Positionsangriff für die Löwen. Linus Arnesson und Stutzke bedienten zwei Mal in Folge Max Darj, der vom Kreis erfolgreich war. Der Schwede, der zuletzt häufiger Probleme hatte, seine Chancen zu versenken, ließ sich von Bitter gar nicht aus der Ruhe bringen. Die Abschlussbilanz des 28-Jährigen blieb bis zum Schluss bei 100 Prozent. Doch nicht nur Darj überzeugte beim BHC. Auch Alexander Weck traf nach seiner Einwechslung von der Siebenmeter-Linie und später mit einem Gewaltwurf aus neun Metern. Dazu drückte Tomas Babak der Begegnung in den Minuten vor der Halbzeit seinen Stempel auf. Der Tscheche bediente seine Mitspieler in überragender Manier, traf aber auch selbst zum 16:13 und 17:14-Pausenstand.
BHC legt nach der Pause
sogar noch eine Schippe drauf
Es war eine reife erste Halbzeit, die bei entsprechender Fortsetzung nach der Pause zum Sieg genügen sollte. Und tatsächlich: Die Bergischen setzten ihren Lauf nicht nur fort, ihnen gelang es, eine Schippe draufzulegen. Lukas Stutzke krönte seine starke Leistung im Deckungszentrum mit zwei weiteren Treffern aus dem Tempospiel. Danach brachten die Löwen im gebundenen Angriff Yannick Fraatz auf der rechten Außenposition ins Spiel. Auch der versenkte eiskalt seine Möglichkeiten.
Statistische Bestleistung auch
für Christopher Rudeck
Dazu hielt auch Christopher Rudeck fleißig und unterstrich damit ein hervorragendes Zusammenspiel mit der Abwehr. „Ich bin stolz auf unsere Leistung heute“, meinte der Torhüter. „Ich hatte vorher keine so gut Phase und freue mich natürlich, dass es heute mit einer so guten Unterstützung der Deckung auch bei mir sehr gut funktioniert hat.“ 13 Paraden und eine Fangquote von gut 37 Prozent waren für Rudeck statistische Bestleistung in dieser Spielzeit.
Die Stuttgarter wirkten komplett bedient, versuchten es noch mit dem siebten Feldspieler und brachten Nick Lehmann für Bitter zwischen die Pfosten – ein Wechsel mit Seltenheitswert. Es half aber alles nichts. Die Löwen spulten ihr Programm in aller Souveränität ab. Rafael Baenas 27:18 überzeugte auch den letzten Zweifler unter den mitgereisten BHC-Fans, dass es zum zweiten Auswärtssieg der Saison reichen würde.
Bei den Löwen blieb nur ein Problem. Beim Siebenmeter scheiterten sie durch Jeffrey Boomhouwer, Alexander Weck und Kristian Nippes erneut drei Mal. Davon abgesehen legte die Mannschaft nahezu auf allen Positionen ihre bislang beste Saisonleistung hin.