Hinze warnt vor Bietigheim
Viktor Szilágyi fällt am Samstag beim Heimauftakt gegen den Aufsteiger aus.
Wuppertal. Die Rolle als Herausforderer kennt der Bergische HC noch aus dem Vorjahr, als die Bergischen als forscher Aufsteiger zunächst die Liga regelrecht aufmischten. Schon deshalb gibt sich Trainer Sebastian Hinze als Mahner vor dem Aufsteiger SG BBM Bietigheim, der am Samstag zum Liga-Auftakt in die Klingenhalle kommt (Anwurf 19 Uhr). Von wegen Pflichtsieg. „Natürlich wollen wir gewinnen, und die Wahrscheinlichkeit ist sicher höher als gegen Kiel, aber Bietigheim ist ein unangenehmer Gegner“, warnt der 35-Jährige Trainer in seiner nüchternen Art.
Dass dem BHC am Samstag mit Viktor Szilágyi ein zentraler Spieler fehlen wird, ergänzt er danach eher beiläufig. Der Kapitän ist nach einer akuten Entzündung im Ellenbogen zwar auf dem Weg der Besserung, aber noch nicht einsatzfähig. Die Chancen, dass er auch nur fünf Minuten spielt, beziffert Hinze mit fünf Prozent. Dann müsse es eben Alexander Oelze auf dieser Position allein richten, dem er wie allen seinen Spielern voll vertraue. Gegenüber dem leichten 37:22-Erfolg im Pokal in Potsdam könnte noch Kreisläufer-Talent Moritz Preuss als 13. Spieler hinzukommen.
Natürlich hofft man beim BHC auf eine volle Klingenhalle (bis Donnerstag gab es noch 550 Karten), um der Mannschaft den nötigen Rückhalt zu geben. Denen hat Hinze eine aktivere Abwehrformation versprochen, um auch zu Hause stärker den Ton angeben zu können.
Bietigheim spielt vor der Partie perfekt die Karte des Außenseiters. „Wir sind der absolute Underdog der Liga“, spricht Trainer Hartmut Mayerhoffer von einer fast aussichtslose Lage in Bezug auf den Abstiegskampf. Der Aufstieg an sich war schon eine faustdicke Überraschung für den langjährigen BHC-Zweitliga-Rivalen.
Lediglich drei Mann des 18er-Kaders besitzen einen ausländischen Pass. „Junge deutsche Spieler aus der Region“ ist die Philosophie des Außenseiters, der sogar nach dem Aufstieg keinen einzigen Akteur mit Bundesligaerfahrung dazu geholt hat, dabei mit Dominik Schmid aber immerhin einen Österreichischen Nationalspieler.
Der gebürtige Bietigheimer Timo Salzer (früher Wetzlar) ist mit 162 Erstliga- plus elf Länderspielen der mit Abstand Erfahrenste, war als Mittelmann mit 132 Toren einer der Erfolgsgaranten der Aufstiegssaison. Kapitän Christian Heuberger ist der Neffe von Ex-Bundestrainer Martin Heuberger.
„Wir haben den niedrigsten Etat und wissen, dass es Niederlagen geben wird — auch einige sehr hohe“, so Mayerhoffer, der die Mannschaft erst vor einem Jahr übernommen und gleich zum Aufstieg geführt hat. Wichtig für ihn sei, dass seine Schützlinge am Saisonende besser seien, als zu Saisonbeginn. Die gewonnene Erstliga-Erfahrung nennt ja auch Sebastian Hinze als größtes Pfund des BHC für die Mission Klassenerhalt.