Handball-Bundesliga Linkshänder-Trio ist komplett
Wuppertal · Der BHC hat ein 21-Jähriges Talent aus Schweden verpflichtet, das sich in der Bundesliga behaupten will.
Auf den Außenpositionen hat sich der Bergische HC im Vergleich zur vergangenen Saison am deutlichsten verstärkt. Das gilt nicht nur für die linke Seite, auf der mit Tim Nothdurft und Noah Beyer gleich zwei Spieler mit großem Potenzial hinzugekommen sind, sondern auch für die rechte Außenbahn. In Arnor Gunnarsson und Yannick Fraatz sind die Löwen seit einigen Jahren gut besetzt, nun kommt noch ein dritter Handballer hinzu. Isak Persson ist ein schwedisches Toptalent, das sogar schon in der Nationalmannschaft Erfahrungen gesammelt hat. Mit dem BHC möchte er nun auch in der Handball-Bundesliga durchstarten.
Keine Frage, ein klassischer dritter Mann – also ein Spieler, der aufgrund der Überlegenheit seiner Positionskollegen definitiv weniger Einsatzzeiten bekommen wird – ist Isak Persson gewiss nicht. „Es wird uns die Entscheidung, wer Rechtsaußen spielt, nicht einfacher machen“, ist Cheftrainer Jamal Naji überzeugt. „Aber das ist natürlich erst einmal ein Luxusproblem, das wir gerne lösen.“
Der Stimmung innerhalb des Linkshänder-Trios schadet die Situation offenbar ebenfalls nicht. „Wir wollen alle unsere Einsätze. Das ist klar“, sagt Isak Persson. „Aber trotzdem verstehen wir uns gut. Ich finde es auch sehr wichtig, dass wir in erster Linie Mannschaftskameraden sind – und erst danach eine gewisse Konkurrenzsituation haben.“
Persson fühlt sich noch nicht als kompletter Spieler. „Von Arnor und seiner Erfahrung kann ich sehr viel lernen“, betont der 21-Jährige. „Und letztlich möchte ich in allen Bereichen besser werden – vor allem, was die Kraft betrifft, habe ich noch Luft nach oben.“ An die Bundesliga muss sich der schnelle Rechtsaußen erst noch gewöhnen. „Im Vergleich zur schwedischen 1. Liga ist es ein großer Unterschied. Die Spieler sind alle ein bisschen schneller, stärker und dynamischer“, meint Persson mit Blick auf die ersten Testspiele.
In Schweden hatte er bereits ein herausragendes Level erreicht. In der Saison 2020/21 gelang ihm bei Lugi HF der Durchbruch. Er erzielte bis zum Beginn der Play-offs 177 Treffer in 28 Spielen und war damit erfolgreichster Torjäger der Liga. Persson: „Ich hatte damals schon die Chance, nach Deutschland zu gehen, habe mich aber dagegen entschieden und bin erst einmal zu Hause ausgezogen.“ Im Spätherbst nahm er das Angebot des BHC an. Es war nicht das einzige. „Zuerst gab es Gespräche mit den Rhein-Neckar Löwen“, sagt er.
Dreijahresvertrag mit
dem Bergischen HC
Für drei Jahre hat er im Bergischen unterschrieben. Den ersten kleinen Dämpfer seiner sportlichen Karriere gab es im Januar 2022. Zwar wurde er für die Europameisterschaft nachnominiert, doch in seinem zweiten Match zog er sich einen Bruch am Handgelenk zu. „Da war ich dann acht Wochen außer Gefecht. Allerdings hatte ich Glück im Unglück, weil es für diese Art von Verletzung nur eine kurze Ausfallzeit war“, sagt Persson. Inzwischen fühle sich die Hand wie vorher an.
„Er ist ein sehr positiver Mensch und immer gut gelaunt“, so Trainer Jamal Naji. „Ich bin überzeugt, dass er sich bei uns sehr gut entwickelt. Sein Wurf-Repertoire ist zwar schon groß, aber es lässt sich noch weiter ausbauen. Er macht im Training einen sehr ehrgeizigen Eindruck.“
Gemeinsam mit dem Dänen Frederik Ladefoged nimmt Persson Deutschstunden, „damit ich im Training nicht so oft nachfragen muss“, wie der 21-Jährige sagt. Zudem möchte der Linkshänder besser kochen können. „Es ist das erste Mal, dass meine Eltern nicht höchstens fünf Minuten von mir entfernt wohnen. Das sorgt für Herausforderungen. Die Benutzung der Waschmaschine läuft schon super.“