Löwen gegen den MT-Lauf
Für den BHC hängen am Samstag in Kassel die Trauben hoch. Gegner Melsungen ist glänzend gestartet.
Wuppertal. Elf Tage lang hatten die Handballer des Bergischen HC Pause. Morgen greift der Erstligaaufsteiger wieder in das Geschehen der stärksten Liga der Welt ein. Also auf nach Kassel, wo es am Samstagabend (vorverlegt von Sonntag) um 19 Uhr in der Rothenbach-Halle gegen die MT Melsungen geht.
Vor Saisonbeginn war das eines der Spiele, in denen sich die Löwen durchaus Chancen auf ein oder zwei Pünktchen ausgerechnet hatten. Die Hoffnung besteht zwar nach wie vor, aber die Nordhessen haben einen Lauf und rangieren in der Tabelle mit 9:3 Punkten unmittelbar hinter den Spitzenklubs.
Die einzige Niederlage kassierte Melsungen bislang in Flensburg. Und auch in der Hölle Nord zeigte die MT einen starken Auftritt. Noch größer allerdings trumpfte die Truppe von Trainer Michael Roth am vergangenen Wochenende in Mannheim auf. 59 Sekunden vor Schluss führte der Außenseiter bei Champions-League-Aspirant Rhein-Neckar Löwen mit zwei Treffern und war in Ballbesitz.
Dass man sich am Ende mit einem Remis begnügen musste, ärgerte die Melsunger zwar, ändert aber nichts daran, dass sie im Stimmungshoch sind. Überschätzen sollte man die Hessen jedoch auch nicht, hatten sie doch ein lösbares Auftaktprogramm: Heimspiele gegen Hüttenberg, Gummersbach und Balingen, ein hauchdünner Sieg in Hildesheim — alles Gegner, die unten stehen.
Etwas überraschend, dass selbst Europapokalsieger Gummersbach (2:10-Zählern) zu dieser Gruppe gehört und nun als potenzieller Mitkonkurrent ins Visier des BHC gerät.
Melsungen sortiert BHC-Trainer HaDe Schmitz in andere Tabellensphären ein: „Eine sehr gut besetzte Mannschaft, die in den vergangenen Jahren fast immer unter Wert platziert war.“ Seine mittlerweile siebte Saison spielt MT in der ersten Liga, landete bislang immer auf den Plätzen zehn bis 13, galt als launisch. „Das war eine Ansammlung guter Spieler, die aber gemacht haben, was sie wollen“, erinnert sich Schmitz.
Trainer Roth, der als Feuerwehrmann in der vergangenen Saison kam und den Verein souverän rettete, brachte aber Disziplin und Teamgeist ins Ensemble. Die Neuzugänge Per Sandström (Hamburg) und Patrik Fahlgren (Flensburg) sorgten für zusätzliche Qualität. „Einer der besten Torhüter der Liga und ein sehr torgefährlicher Regisseur“, findet Schmitz.