Handball Mit Max Darj hat der BHC nun einen Vize-Weltmeister
Bis auf Max Darj, der erst von der WM zurückkehrt, und den schwer verletzten Maciej Majdzinski kann der BHC ab Dienstag wieder mit allen Nationalspielern trainieren.
Während seine Kollegen vom Bergischen HC am Sonntag einen trainingsfreien Tag genossen, hatte Max Darj am Nachmittag Schwerstarbeit zu verrichten. Der Traum vom WM-Gold blieb für ihn allerdings unerfüllt. Im Finale der Handball-Weltmeisterschaft in Ägypten unterlag er mit seinen Schweden Titelverteidiger und Olympiasieger Dänemark mit 24:26 (13:13). Nach EM-Silber 2018 ist es für Darj mit Schweden dennoch sein bisher größter Erfolg. Lange war es ein Spiel auf Augenhöhe, in dem das BHC-Ass vor allem in der Abwehr gefordert war. Kurz vor der Pause lag Schweden einmal mit 13:11 vorn, führte auch in der zweiten Halbzeit beim 18:17 noch einmal. Doch dann wuchs Dänemarks Kieler Torhüter Niklas Landin über sich hinaus, zogen die Dänen weg. Darj brachte sein Team mit seinem einzigen Finaltor drei Minuten vor dem Ende noch einmal auf 23:25 heran, doch Landin & Co. ließen sich nicht mehr packen.
BHC-Trainer Sebastian Hinze erwartet Darj am Dienstag zurück im Bergischen. Es wird dann noch etwas dauern, bis der ins Training einsteigen kann. Auch deshalb ist Hinze über die Verlegung der ursprünglich für den 6. Februar geplanten Bundesliga-Partie gegen Lemgo nicht traurig. Bei Darj wird, genau wie bei den übrigen WM-Fahrern sowie den aus der Quarantäne zurückgekehrten Tschechen Tomas Babak und Tomas Mrkva erst ein zweiter Coronatest fünf Tage nach ihrer Rückkehr abgewartet. Die beiden sollen genau wie die deutschen Nationalspieler David Schmidt und Lukas Stutzke sowie Arnor Gunnarsson am Dienstag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. „Dann können wir verstärkt auch wieder sechs gegen sechs im Training üben“, so Hinze, der auf ein Testspiel bis zum Ligaauftakt, der nun am 11. Februar mit dem Nachholspiel in Minden erfolgt, verzichtet. Zu tun gibt es auch so noch genug, und er ist froh, dass er zum Wochenbeginn nicht direkt mit der spezifischen Vorbereitung auf einen Gegner beginnen muss. Ein Schwerpunkt wird dann sein, sich Lösungen im rechten Rückraum zu erarbeiten, wo nach dem Kreuzbandriss von Maciej Majdzinski, wie berichtet, mit David Schmidt nur noch ein Linkshänder im Kader steht. Immerhin kann er im Training nun wieder alle Positionen besetzen. Für die übrigen Spieler, die am Montag in ihre vierte Trainingswoche gehen, stand bisher neben intensiver Ausdauer- und Athletikschulung viel Entscheidungstraining in der Kleingruppe an. Nach der Rückkehr von Tom Bergner von der Juniorennationalmannschaft und Tom Kare Nikolaisen von der EM-Quali mit Norwegen vor zwei Wochen konnte auch an der Kooperation am und mit dem Kreis gearbeitet werden, bevor der gesetzt Max Darj zurückkehrt.
Den Auftritt seiner Nationalspieler bei der WM will Sebastian Hinze nur ungern öffentlich bewerten. „Die Beurteilung obliegt dem Trainer vor Ort und das war ich nicht. Wenn die Jungs Fragen haben, könne sie aber gern auf mich zukommen“, so Hinze. Mehr als „er hat es defensiv sehr gut gemacht und in seiner Rolle Kai Häfner auf Halbrechts gut unterstützt, war Hinze über seinen deutschen Nationalspieler David Schmidt nicht zu entlocken. Generell freue er sich über jeden und mit jedem, der bei der WM dabei war.
Mit Arnor Gunnarsson, der bei Island in den letzten beiden Partien wegen Oberschenkelproblemen geschont wurde, rechnet Hinze ab Dienstag wieder voll. Wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist inzwischen Abwehrchef Csaba Szücs, der die letzten Spiel des Jahres wegen Leistenproblemen verpasst hatte. So kann auch der Innenblock im Training einstudiert werden, noch bevor Max Darj dann als Letzter dazustößt.