Niederlage gegen Melsungen: Schwächephase kostet die Punkte
Der Bergische HC muss gegen Melsungen beim 25:27 eine bittere Heimniederlage einstecken.
Wuppertal. Mit dem Schlusspfiff war die Stimmung in der Klingenhalle plötzlich wie mit einem Schalter ausgeknipst. Offensichtlich hatten auch nur noch die Melsunger Spieler etwas zu sagen. „Auswärtssieg, Auswärtssieg“, skandierten die Gäste, während sie Schulter an Schulter aneinander geklammert im Kreis hüpften und ihren 27:25 (16:15)-Erfolg im Duell mit dem BHC feierten.
Eine bittere Niederlage des Aufsteigers. In der laufenden Saison war es die vierte in der Klingenhalle. Drei davon gegen Gegner, gegen die man sich etwas ausgerechnet hatte, und deswegen war auch die Pleite am Sonntag besonders ärgerlich. Verloren ist im Abstiegskampf noch nichts, auch wenn die BHC-Konkurrenten auch am vergangenen Wochenende weiter fleißig punkteten.
Die Partie begann mit unglaublich viel Tempo. Nach gut acht Minuten waren bereits zwölf Tore gefallen. 5:7 lag der BHC zu diesem Zeitpunkt zurück und hatte in der Deckung Probleme mit den körperlich sehr robusten Hessen. Auch das Deckungszentrum um Hendrik Pekeler und Carlos Prieto bekam den baumlangen Kreisläufer Felix Danner anfangs nicht in den Griff, so dass dieser in den ersten zehn Minuten dreimal einnetzen konnte.
Als Jens Reinarz eine freie Wurfchance von Linksaußen und einen Gegenstoß vergab, sowie Alexander Oelze ebenfalls aus aussichtsreicher Position den Ball nicht unterbekam, setzten sich die Melsunger erstmals auf drei Treffer ab. Doch auch sie spielten nicht fehlerfrei. Bis zur 25. Minute hatten beide Teams schon jeweils zehn Ballverluste produziert.
Gut für den BHC, der im „Run-and-gun“ des ersten Durchgangs wieder die Oberhand gewinnen konnte. Kenneth Klev (mit seinem besten Auftritt seit langem), Runar Karason, Hendrik Pekeler und Ali Oelze schlüpften in die Rolle der Protagonisten.
Nachdem sich in den vergangenen Spielen Mario Huhnstock zur klaren Nummer eins zwischen den Pfosten gemausert hatte, blieb der Keeper wegen einer Magen-Darm-Erkrankung diesmal auf der Bank. Spannmann Jan Stochl hielt solide.
Doch entscheidend sollten vor allem die Angiffsreihen sein. Bis zum 20:17 durch einen Klev-Kracher lief es ziemlich rund beim BHC. Die Stimmung in der Halle war prächtig. Die Fans wähnten ihre Mannschaft auf der Siegerstraße. Melsungen kam aber zum 20:20 und Trainer HaDe Schmitz begann durchzuwechseln (40.).
Er brachte nach langer Verletzungspause Henrik Knudsen, um Mittelmann Alexander Oelze eine Pause zu gewähren. Auf Linksaußen machte Jens Reinarz für Max Weiß Platz, im linken Rückraum kam Fabian Böhm für Klev, im rechten Rückraum Jiri Vitek für Karason. Es sollten nicht gerade siegbringende Personalentscheidungen sein, denn alle Vier konnten nicht annähernd an die Leistung ihrer Vorgänger anknüpfen.
Die Wurfversuche von Knudsen, Vitek und Weiß endeten im gegnerischen Block oder im Seitenaus. Die Melsunger packten zu, als die Bergischen schwächelten. Mit einem 9:1-Lauf bestraften die Gäste fast elf Minuten ohne BHC-Treffer.
Die Vorentscheidung war beim 21:26 (53.) gefallen. Die letzten Minuten brachten nur Ergebniskosmetik und trotziges Anfeuern der Zuschauer, bis der Schlusspfiff die Stimmung ausknipste.