Oelze brennt auf seine Rückkehr

Seine Thrombose hat der Rückraumspieler des BHC früher als erwartet überwunden.

Foto: Andreas  Fischer

Wuppertal. Wochenlang beherrschte vor allem das Thema „wie kann der Bergische HC den dreimonatigen Ausfall von Alexander Oelze kompensieren?“ die Diskussionen rund um den Handball-Erstligaaufsteiger Bergischer HC. Eine gute Woche vor dem ersten Pflichtspiel des Jahres beim ThSV Eisenach sind diese Gedankenspiele glücklicherweise Entspannung gewichen. „Ali“ ist zurück! Seit dem vergangenen Montag ist der spielstarke und torgefährliche Rückraum-Mitte-Mann wieder zurück im Mannschaftstraining.

„Ich mache alles mit und habe bislang überhaupt keine Probleme“, bestätigte der 30-Jährige gestern. Kurz vor Weihnachten hatte sich der zweitbeste Torschütze des BHC eine Einblutung in den kleinen Brustmuskel zugezogen. Was zu Beginn wie eine Randnotiz wirkte, entwickelte sich zu einer Thrombose, die intensiv mit Blutverdünnern behandelt werden musste. Jeglicher Sport mit Gegnerkontakt war für Oelze tabu. Mit Trainingsbeginn am 8. Januar war Oelze im Mannschaftstraining also außen vor. „Auf alles, was mit Gegnerkontakt zu tun hatte und auf das Krafttraining musste ich verzichten. Aber die komplette Leistungsdiagnostik und Wurftraining konnte ich machen“, berichtet Oelze.

Was ihm noch fehle, sei das Zweikampfspezifische. „Da werde ich noch eineinhalb bis zwei Wochen brauchen, um wieder richtig in Form zu kommen“, gibt sich der Aufbauspieler aber zuversichtlich. Dass während seiner Zwangspause Alternativen einstudiert wurden, um mit einem Halbspieler auf der Mittelposition die gegnerischen Abwehrreihen in Verlegenheit zu bringen, könnte dem BHC unterdessen noch von Nutzen sein.

„So sind wir noch schwerer auszurechnen und haben zusätzliche Varianten, mit denen man einen Gegner überraschen kann“, urteilt Oelze, der bei den vergangenen Testspielen die Statistik führte und so die „Entwicklung des Alternativprogramms für die Rückraummitte“ beobachten konnte. „Wenn ich bedenke, wie das noch zu Beginn der Vorbereitung aussah und wie gut das inzwischen klappt, dann haben wir da einen großen Qualitätssprung gemacht.“

Beim Testspiel am Freitagabend gegen den VfL Gummersbach dürfte Oelze sein Comeback feiern. „Ich will unbedingt wieder spielen“, sagt er. Vor dem Wiedereinstieg ins Training hatte er sich noch intensiv von Mannschaftsarzt Dr. Diederich von der Heyde beraten lassen. Denn, auch wenn die Thrombose komplett ausgeheilt ist, gibt es noch einen Risikofaktor: Zwar hat Oelze das blutverdünnende Medikament abgesetzt, doch wirkt die Substanz noch einige Tage nach. „Wenn man einen Pferdekuss oder Schläge abbekommt, müssen die Hämatome intensiver behandelt werden Außerdem ist der Blutverdünner nicht gut, falls man sich ein Schädel-Hirn-Trauma zuzieht. Aber das scheint mir alles absolut überschaubar“, sagt Oelze.

Er misst der morgige Partie gegen Gummersbach übrigens große Bedeutung bei. Nicht weil es eine Möglichkeit der Revanche für den verpatzten Jahresausklang gegen eben diesen VfL wäre, sondern weil es das letzte Testspiel vor dem Bundesligastart ist.