Bundestrainer Jensen bedauert Krause-Rücktritt
Magdeburg (dpa) - Die ehemalige Welthandballerin Nadine Krause ist mit ihrem Rücktritt drei Wochen nach dem blamablen WM-Abschneiden auf Verständnis bei Bundestrainer Heine Jensen gestoßen.
„Nadine Krause ist eine sehr gute Handballerin, die leider nicht mehr für Deutschland spielt. Sie hat gemerkt, dass sie bei Großereignissen körperlich nicht mehr so mitgehen kann. Wer sie kennt weiß, dass sie eine solche Entscheidung nicht über Nacht trifft“, sagte der Däne der Nachrichtenagentur dpa. Ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft hatte Nadine Krause mit körperlichen Problemen als Folge einer langwierigen Schulterverletzung begründet.
Die verpasste Olympia-Teilnahme durch den 17. WM-Platz habe ihren Abschied beschleunigt. „Ich wäre nach den Olympischen Spielen ohnehin zurückgetreten“, erklärte die 188-malige Nationalspielerin, die bereits mit 17 Jahren in der DHB-Auswahl debütiert hatte. Ihren größten Erfolg feierte sie mit dem dritten Platz bei der WM 2007 sowie mit der Wahl zur Welthandballerin 2006.
Heine Jensen hofft nun, dass der Abschied der 29-jährigen Rückraumspielerin vom Bundesligisten Bayer Leverkusen keine Rücktrittswelle auslöst. „Ich hoffe, dass uns noch möglichst viele Spielerinnen weiterhin zur Verfügung stehen“, sagte Jensen. Allerdings ist er sich der Gefahr bewusst, dass Nadine Krause lediglich die Erste war, die wegen der verpassten Olympia-Teilnahme künftig nicht mehr im Dress des Deutschen Handballbundes (DHB) aufläuft. „Wir wussten, dass einige Spielerinnen London als Endpunkt gesehen hätten. Dazu gehörte auch Nadine“, meinte der Däne.
Im Raum steht unter anderem der Abschied von Rekord-Nationalspielerin und -Torschützin Grit Jurack vom dänischen Spitzenclub Viborg HK. Die 34-Jährige hatte aus privaten Gründen bereits auf die WM im Dezember in Brasilien verzichtet. Auch die Fortsetzung der Auswahlkarriere von Sabrina Richter ist dem Vernehmen nach offen.
Für den bevorstehenden Auswahllehrgang vom 15. bis 17. Januar in Grünberg war Nadine Krause nach Absprache ohnehin nicht vorgesehen. „Da wollen wir ein paar neue Gesichter sehen“, sagte Jensen. Kurzfristig muss er die DHB-Auswahl auf die wichtigen Spiele in der Qualifikation für die EM 2012 in den Niederlanden vorbereiten. Nächster Gegner ist im März in zwei Partien Ungarn. Langfristig ist die Planung auf die Olympischen Spiele 2016 in Brasilien und die Heim-WM 2017 ausgerichtet.