Deutsche Handball-Referees lehnen Profitum ab
Leipzig (dpa) - Die deutschen Handball-Schiedsrichter lehnen die Einführung von Berufs-Referees ab.
„Eine Einführung von Profi-Schiedsrichtern jetzt oder in nächster Zeit halte ich für absurd. Eine Befragung der 15 Paare unseres Elite-Kaders durch den Schiedsrichtersprecher Frank Wenz ergab eine eindeutige Ablehnung“, sagte Peter Rauchfuß, Schiedsrichterwart im Deutschen Handballbund (DHB), in einem Interview auf der Internetseite des Verbandes. Für ihn sei das „nicht umsetzbar, und das nicht allein wegen der zu stemmenden Kosten“.
Rauchfuß reagierte damit auf Aussagen von Frank Bohmann. Der Geschäftsführer des Ligaverbandes HBL hatte sich zuletzt für mehr Professionalität und Mitsprache der HBL im Schiedsrichter-Wesen ausgesprochen.
Laut Rauchfuß gibt es mehrere Gründe für die Ablehnung von Berufs-Schiedsrichtern. „Da ist zum einen die wirtschaftliche Situation, die Frage der Finanzierung, die Altersversorgung, der Versicherungsschutz und vieles mehr“, sagte der Chemnitzer, „bei einer Umstrukturierung zum Vollprofitum ist mir schleierhaft, wie die finanzielle Absicherung zum Beispiel bei einem verletzungsbedingten oder andersgearteten Ausfall erfolgen soll.“ Zudem würden die Unparteiischen „größten Wert auf ihre Neutralität und Unabhängigkeit unter dem Dach des Deutschen Handballbundes“ legen. Ein Spiel in der Handball-Bundesliga der Männer wird derzeit mit 500 Euro pro Schiedsrichter vergütet.