Deutschen Handballern droht schwedischer Leidensweg

Aschaffenburg (dpa) - Das deutsche Scheitern in der EM-Qualifikation ist einmalig, aber nicht beispiellos. Ausgerechnet Rekord-Europameister Schweden hat als erste Handball-Großmacht solch einen Absturz erlebt und anschließend einen harten Leidensweg beschritten.

Die Schweden waren in der Ausscheidung für die EM 2006 in der Schweiz an Polen gescheitert. Die Folgen waren beträchtlich: Der Europameister der Jahre 1994, 1998, 2000 und 2002 musste für die WM 2007 in Deutschland in die Vorqualifikation. Diese meisterten die Skandinavier in einer Gruppe mit der Türkei, Belgien und Weißrussland ohne Makel. In den anschließenden Playoffs aber war der EM-Siebte Island zu stark - Schweden fehlte bei der WM in Deutschland.

Dadurch verpasste das Team um den großartigen Spielmacher Stefan Lövgren auch die Olympischen Spiele 2008 in Peking, weil es sich nicht für ein Ausscheidungsturnier qualifizieren konnte und bei der EM 2008 in Norwegen nur Fünfter wurde.

Den deutschen Handballern droht nun ein ähnliches Schicksal. Erstmals muss das DHB-Team für die WM 2015 in Katar in eine Vorqualifikation und dort Gruppensieger werden, um die Playoffs im Juni 2014 zu erreichen. In den zwei Ausscheidungsspielen würde der WM-Fünfte dann auf einen Top-Gegner der EM in Dänemark treffen. Bei einem Verpassen der WM wäre sogar die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro in Gefahr.

Die Schweden fehlten übrigens auch bei der WM 2013 in Spanien - sie waren in den Playoffs an Montenegro gescheitert.