Handball-EM Deutschland gegen Spanien - Endspiel für alle

Es ist ein noch gehütetes Geheimnis dieser Handball-EM, dass es im Verhältnis von Bundestrainer Christian Prokop zu weiten Teil des aufgebotenen DHB-Kaders Risse gibt. Für Deutschland geht eher eine Zweckgemeinschaft von Mannschaft und Trainer an den Start.

Foto: Sergej Lepke

Von Zuneigung, wie sie in weiten Teilen zu Prokop-Vorgänger Dagur Sigurdsson bestanden hatte, keine Spur. So kommt es heute gegen Spanien zu einer kuriosen Situation: Die DHB-Auswahl kann mit einem Sieg allen negativen Strömungen zum Trotz ins Halbfinale einziehen.

Gelingt das nicht, könnte der 39 Jahre alte Prokop, den DHB-Vizepräsident Bob Hanning mühevoll aus Leipzig losgeeist hatte, schnell jene Person sein, auf die sich alle einschießen: Ihm wird vorgeworfen, wichtige Spieler wie Lemke oder Dahmke erst nicht nominiert und dann panisch nachgeordert zu haben. Dafür hat er Leipziger Talente zuerst protegiert - und dann schnell heimgeschickt. Im Angriffsspiel entwickelte das Team nie einen Lauf, obwohl individuelle Qualität da ist. Noch dazu hat Prokop Außen-Star Uwe Gensheimer angezählt und ihn gegen Dänemark lange die Bank drücken lassen. Nur Erfolg wird diese spürbar schlechte Entwicklung noch aufhalten können.