Torhüter Wolff: Zeichen setzen DHB-Auswahl will EM-Ticket lösen
Halle/Westfalen (dpa) - Nach dem glanzvollen Auftritt in Slowenien wollen Deutschlands Handballer im Rückspiel gegen den WM-Dritten mit einer weiteren Gala vorzeitig das EM-Ticket lösen.
Bundestrainer Christian Prokop hakte den klaren 32:23-Sieg in Ljubljana daher schnell ab und nahm seine Schützlinge vor der Partie am Samstag in Halle/Westfalen sofort wieder in die Pflicht. „Die Slowenen hatten keine Chance, weil unsere Leistung in allen Bereichen top war“, sagte Prokop. „Das wollen wir wiederholen, da muss man wieder an das Maximum gehen. Nur einmal reicht nicht.“
Der klare Sieg beim Pflichtspieldebüt des Bundestrainers hat Prokop und der Mannschaft nach der verkorksten WM mit dem Aus im Achtelfinale erst einmal den Druck genommen. „An die WM denkt keiner mehr. Wir haben eine neue Ära, einen neuen Trainer, neuen Aufwind und große Ziele vor der Brust. Die gilt es zu erreichen“, gab der überragende Torwart Andreas Wolff das Motto vor.
Eine frühzeitige Qualifikation für die Endrunde 2018 in Kroatien wäre ganz nach dem Geschmack aller Beteiligten. „Wenn wir das EM-Ticket lösen, würde uns das vor den letzten zwei Gruppenspielen Mitte Juni die Möglichkeit geben, im Training mehr neue Dinge einzustudieren“, sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning.
Ein Selbstläufer wird die Partie jedoch nicht. „Slowenien wird sich sicher etwas einfallen lassen. Das ist ein sehr ernstzunehmender Gegner“, warnte Prokop. Auch Wolff richtet sich wieder auf eine Menge Arbeit zwischen den Pfosten ein: „Wir nehmen das nicht auf die leichte Schulter, denn das kann genauso gut in die andere Richtung gehen. Diese Mannschaft ist sehr gefährlich und kann mit voller Wucht zurückschlagen.“
Nach Ansicht von Hanning wird die Einstellung entscheidend für den Spielausgang sein. „Es gilt, die gleiche Motivation an den Tag zu legen wie im Hinspiel. Alle müssen bereit sein, noch einmal das Gleiche abzurufen“, forderte er.
Dazu scheint die Mannschaft bereit. „Es ist unser Anspruch, am Samstag ein ähnliches Spiel hinzulegen und zu gewinnen“, sagte Kapitän Uwe Gensheimer. Der Weltklasse-Linksaußen von Paris St. Germain musste sich nach der Rückkehr aus Slowenien wegen einer Blessur an der linken Hand allerdings in medizinische Behandlung begeben, gab am Freitag aber Entwarnung: „Ein bisschen Kühlung, ein bisschen Eis drauf. Das war nicht so schlimm“, sagte der 30-Jährige.
Erneut ausfallen wird wohl der erkrankte Kai Häfner, Steffen Weinhold ist hingegen zum Team zurückgekehrt. Unabhängig vom Personal sagte Wolff: „Es geht darum, einen starken Gegner erneut in die Schranken zu weisen, um ein Zeichen zu setzen, dass wir eine Spitzenmannschaft haben.“