DHB-Vizepräsident Hanning: „Boom ist da“
Berlin (dpa) - Bob Hanning sieht drei Wochen nach dem EM-Triumph den deutschen Handball deutlich im Aufwind. „Der Boom ist da!“, sagte der Vizepräsident des Deutschen Handballbund (DHB) in einem Interview mit der „Bild am Sonntag“.
„Bei über 17 Millionen, die Handball schauen, merkt man, dass die Sportart in den Fokus gerückt ist. Das half und es bringt Kinder in die Hallen“, meinte der 48-Jährige, der auch Manager beim Bundesligisten Füchse Berlin ist. Viele Clubs würden Zuwächse melden. „Der deutliche Abwärtstrend wurde gestoppt.“
Allerdings stoße die Entwicklung aufgrund der aktuellen Flüchtlings-Situation auch schon wieder an Grenzen. Seit mehreren Monaten werden viele Sporthallen als Unterkünfte für Geflüchtete genutzt. „Das große Dilemma ist, dass sich Vereine zusammentun müssen und mit 40 Kindern in der Halle sind. Damit kann der Sport seiner gesellschaftlichen Verantwortung nicht gerecht werden“, beklagte Hanning.
Es gebe eine Ausnahmesituation, aber die könne keine Dauersituation sein, meinte er weiter. Der Funktionär sah die Politik in der Pflicht. „Im Laufe des Jahres muss eine Lösung her“, sagte er. „Man muss behutsam und lösungsorientiert mit der Lage umgehen.“ Dafür sei die Politik verantwortlich. „Wir wählen diese Leute, die haben alle große Büros mit viel Personal. Es ist wie bei einem Trainer: Der wird auch gut bezahlt und wenn die Leistung nicht passt, wird er ausgetauscht.“