EM-Vergabe DHB will mit großen Arenen und Erfahrung punkten

Glasgow (dpa) - Deutschland träumt vom Supersportjahr 2024. Bevor im September die Entscheidung fällt, ob der Deutsche Fußball-Bund in sechs Jahren EM-Gastgeber sein wird, steht am Mittwoch bereits die Vergabe der Handball-Europameisterschaft an.

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Auf dem Kongress der Europäischen Handball Föderation (EHF) in Glasgow will der DHB mit großen Arenen und großer Erfahrung gegen starke Konkurrenz punkten. „Deutschland hat nicht nur eine lange und erfolgreiche Tradition als Ausrichter von Sportgroßereignissen, sondern wir haben auch die Hallen und die Infrastruktur, um ein toller Gastgeber für die EURO 2024 zu sein“, sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann.

Der deutsche Verband muss sich gegen die Duos Ungarn/Slowakei und Dänemark/Schweiz - die neben dem Trio Frankreich/Belgien/Spanien auch für die EM 2022 kandidieren - durchsetzen. „Wir gehen davon aus, dass eine EURO 2024 in Deutschland ein tolles Event in einem handballverrückten Land sein wird. Von diesem Ereignis wird die gesamte europäische Handballfamilie profitieren“, warb der DHB-Vorstandsvorsitzende Mark Schober für die deutsche Bewerbung, die er gemeinsam mit Michelmann präsentieren wird.

Noch nie war Deutschland EM-Gastgeber bei den Männern. 30 Jahre nach der Ausrichtung der EM-Premiere bei den Frauen soll es 2024 endlich soweit sein. Vier der geplanten Spielorte - München, Berlin, Hamburg und Köln - sind bereits im Januar 2019 bei der WM Schauplatz. Dazu kommen die Arenen in Mannheim und Hannover.

Für das Eröffnungsspiel ist die Düsseldorfer Fußball-Arena geplant, wo der DHB mit 50.000 Fans einen neuen Zuschauer-Weltrekord aufstellen will. Alle Hallen haben eine Kapazität von über 10.000 Plätzen, bis zu 750.000 Karten könnten verkauft werden - das wäre EM-Rekord.

Erhält Deutschland den Zuschlag, wäre man zudem das erste Land, das eine Handball-EM mit 24 Mannschaften (sechs Vierergruppen in der Vorrunde, dann Hauptrunde und Finalwochenende) allein ausrichten würde. Die Premiere der XXL-EURO steigt 2020 in Norwegen, Schweden und Österreich.

Ursprünglich hatte sich der DHB gemeinsam mit Dänemark und der Schweiz für 2022 und 2024 beworben, sich dann aber für eine alleinige Bewerbung entschieden. Einen echten Favoriten gibt es am Mittwoch nicht. Vieles wird davon abhängen, wer zuvor den Zuschlag für 2022 bekommt, denn dadurch könnte sich die Zahl der deutschen Konkurrenten verringern.

EHF-Präsident Michael Wiederer erwartet jedenfalls einen offenen Ausgang. „Die Nationen, die sich bewerben, sind alle sehr kompetent. Es wird eine hochinteressante Abstimmung geben“, sagte er. Für die Frauen gilt das allerdings nicht. Für 2022 liegt nur die gemeinsame Bewerbung von Montenegro, Mazedonien und Slowenien vor, für 2024 gibt es bislang überhaupt keinen Interessenten.