Noch nicht in WM-Form Die Baustellen der deutschen Handballer

München (dpa) - In Panik verfiel Handball-Bundestrainer Christian Prokop zwar nicht. Aber die derzeitige Leistungsfähigkeit seiner Mannschaft ist dem 39-Jährigen durchaus bewusst.

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„Es ist aktuell die Wahrheit gewesen, was wir da an der Anzeigetafel gesehen haben“, sagte Prokop. Eben jene Anzeigetafel in der Münchner Olympiahalle zeigte einen 30:25-Erfolg für Vize-Weltmeister Norwegen an. Rund sieben Monate vor dem Eröffnungsspiel der Heim-WM ist in diesem Spiel gegen einen Weltklasse-Gegner deutlich geworden, wie viel Arbeit noch auf die DHB-Auswahl und ihren Trainer wartet.

ABWEHRPROBLEME: „Wir haben eindeutig zu viele Tore kassiert“, sagte Prokop. Dieser Satz bezog sich auf die erste Halbzeit, nach der es 15:15 gestanden hatte. Dass seine Mannschaft im zweiten Durchgang nochmal genauso viele Treffer kassierte, passte dem Coach deswegen überhaupt nicht. „Verbessert haben wir das in der zweiten Halbzeit trotz Absprache leider nicht.“ Aber auch offensiv haperte es gewaltig nach dem Seitenwechsel.

ABSCHLUSSSCHWÄCHE: Selbst die einfachsten Bälle gingen im zweiten Durchgang daneben. „Nach der Pause haben wir zu viele freie Bälle verworfen“, sagte Rechtsaußen Patrick Groetzki. Er selbst scheiterte frei vor dem norwegischen Tor, auch Kapitän Uwe Gensheimer oder Matthias Musche vergaben beste Gelegenheiten. Immerhin hat Prokop nun vor der Sommerpause noch ein paar Tage Zeit, um mit dem Team zu arbeiten.

JAPAN-REISE: An diesem Donnerstag bricht er mit der DHB-Auswahl für zehn Tage nach Japan auf. Dort stehen nicht nur Teambuilding-Maßnahmen, sondern auch taktisches Training auf dem Programm. Sportlicher Höhepunkt sind zwei Partien gegen die von Ex-Bundestrainer Dagur Sigurdsson trainierten Japaner.