EM-Notizen: Daumendrücker Löw und Public Viewing

Krakau (dpa) - Notizen zum Halbfinale der Handball-EM zwischen Deutschland und Norwegen in Krakau:

AUSSAGEN: Deutschlands Trainer Dagur Sigurdsson: „Wir stehen vor einem Super-Wochenende.“ Kreisläufer Erik Schmidt: „Ich glaube, niemand kann uns jetzt aufhalten.“ Norwegens Kreisläufer Joakim Hykkerud: „Sie sind ein bisschen wie wir. Sie sind körperlich knallhart und ein bisschen schmutzig.“ Rückraumspieler Sander Sagosen: „Alles ist jetzt möglich.“

SCHIEDSRICHTER: Zwei Franzosen leiten die Partie: Stevann Pichon und Laurent Reveret. Die Auswahl ihres Heimatlandes - Olympiasieger, Weltmeister und EM-Titelverteidiger - scheiterte an den Norwegern.

TRAINER: Dagur Sigurdsson auf deutscher Seite. Christian Berge ist für das norwegische Team verantwortlich. Sigurdsson: 42 Jahre alt. Berge: 42 Jahre alt. Sigurdsson kommt aus Island, Berge ist Norweger. Sigurdsson ist ehemaliger Nationalspieler, Berge ebenso. Der Norweger spielte auch viele Jahre für die SG Flensburg-Handewitt. Sigurdsson trainierte in der Bundesliga die Füchse Berlin.

LEGIONÄRE: Fünf Norweger verdienen ihr Geld in der Bundesliga: Joakim Hykkerud beim TSV Hannover Burgdorf, Robin Kent Tønnesen bei den Füchsen Berlin, Thomas Kristensen bei Frisch Auf Göppingen, Erlend Marmelund beim THW Kiel und Harald Reinkind bei den Rhein-Neckar Löwen. Aus dem deutschen Team spielt nur einer nicht in der Bundesliga: Tobias Reichmann steht im EM-Gastgeberland Polen unter Vertrag bei KS Vive Kielce.

DAUMENDRÜCKER: Der Fußball-Weltmeister-Trainer zählt auch dazu. Tempo und Qualität rissen Joachim Löw schon vor dem entscheidenden Spiel gegen Dänemark zum Einzug ins Halbfinale mit. Oder der deutsche Superstar in der NBA: Dirk Nowitzki: „Überragend, Jungs!!!“ Aus Melbourne meldete sich sogar Angelique Kerber, die ihrerseits mit dem Einzug ins Finale der Australian Open für Furore sorgte. „Ich hoffe, dass die Handballer den Titel holen. Dann können wir am Ende ja vielleicht zusammen feiern.“

PUBLIC VIEWING: In Wetzlar herrscht EM-Atmosphäre. Zumindest im Foyer der Rittal Arena. Freier Eintritt für das Public Viewing. Drei Profis vom Bundesligisten HSG Wetzlar sind in Polen mit dabei. Und auch im ebenfalls hessischen Melsungen wird mitgefiebert. In einer Kneipe will das Team von MT Melsungen die Begegnung verfolgen.

SCHATTENSEITE: Der deutsche EM-Erfolg ist das Pech für die Schiedsrichter Lars Geipel und Marcus Helbig. Weil die DHB-Auswahl die Medaillenrunde erreicht hat, ist für das Duo aus Sachsen-Anhalt das Turnier bereits beendet. Sie können nicht mehr eingesetzt werden. Glück dagegen ist das unerwartet frühe Aus der Dänen für ihre Landsleute Martin Gjeding und Mads Hansen: Sie leiten am Sonntag das Endspiel.