Ermittlungen gegen IHF-Präsident Moustafa

Basel (dpa) - Der Präsident des Handball-Weltverbandes IHF, Hassan Moustafa, ist erneut ins Visier der Ermittlungsbehörden geraten.

Gegen den Ägypter und drei weitere Personen wird aufgrund des Verdachts der „Bestechlichkeit und Bestechung im geschäftlichen Verkehr“ ermittelt, wie der Hamburger Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers der Nachrichtenagentur dpa bestätigte.

Am 9. November seien in der Hansestadt drei und in Basel zwei Objekte durchsucht worden, darunter die Schweizer Privatwohnung des IHF-Präsidenten. Dabei sicherte die Staatsanwaltschaft zahlreiche Unterlagen, Belege und Verträge sowie Daten.

Konkret geht es um Unregelmäßigkeiten in der Vermarktung von Sportrechten. Moustafa soll 2007, im Jahr der WM in Deutschland, für angebliche Beratertätigkeiten 602 000 Euro verlangt und erhalten haben, erklärte Möllers. Mindestens die Hälfte des Honorars soll auf ein Privatkonto Moustafas geflossen sein, wie der „Spiegel“ damals berichtete. Moustafa hat den Vorwurf illegaler Geschäfte stets bestritten. Bei der IHF war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Moustafa ist seit Jahren umstritten. Bereits 2009 hatten die Schweizer Behörden wegen des Verdachts der Untreue gegen ihn ermittelt, die Ermittlungen wurden aber eingestellt. Damals sollte der Verbleib von Zuschüssen in Höhe von 1,6 Millionen Schweizer Franken aufgeklärt werden, die die IHF 1999 an den WM-Ausrichter Ägypten gezahlt hat. Chef des Organisationskomitees und des Ägyptischen Handball-Verbandes war in Personal-Union Moustafa. Zudem soll Moustafa angeblich in Manipulationen bei der asiatischen Olympia-Qualifikation 2007 verstrickt gewesen sein.