Fehlstart 2014: Handballer verlieren gegen Österreich
Dortmund (dpa) - Die deutschen Handballer haben einen Fehlstart ins Jahr 2014 hingelegt. Zum Auftakt des Vier-Nationen-Turniers im Ruhrgebiet verlor der WM-Fünfte in Dortmund gegen Österreich mit 28:29 (14:17).
Vor 4800 Zuschauern in der Westfalenhalle verwarf der fünffache Torschütze Uwe Gensheimer in der Schlusssekunde einen Siebenmeter zum möglichen Unentschieden für den stark ersatzgeschwächten Gastgeber. Robert Weber vom Bundesligisten SC Magdeburg war mit sieben Treffern bester Österreicher. Sein Teamkollege Raul Santos sah in der 60. Minute Rot wegen groben Foulspiels.
Nächster Gegner für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) ist in Krefeld Russland, das sein erstes Spiel mit 34:35 (18:19) gegen Island verloren hatte. Zum Abschluss des Turniers trifft der WM-Fünfte in Oberhausen auf die Nordeuropäer. Anschließend reist das DHB-Team zu zwei Länderspielen am 11. und 12. Januar nach Tunesien.
„Wir lassen uns hinten einlullen und bekommen dann die blöden Schlagwürfe rein“, monierte Rückraumspieler Holger Glandorf, der ebenfalls fünf Tore markiert hatte. Er fügte an: „In der zweiten Halbzeit machen wir es besser, aber wir machen einfach die Tore nicht rein. Dass es für einen Punkt nicht gereicht hat, ist Pech. Aber die Moral stimmt.“
Zwei Monate nach dem Gewinn des Supercups wollte Bundestrainer Martin Heuberger das Turnier eigentlich nutzen, um seine Formation weiter für die WM-Qualifikation im Juni einzuspielen. Doch wie fast immer war der Schutterwälder wegen zahlreicher Ausfälle zu Experimenten gezwungen. Steffen Weinhold fehlte wegen Fersenproblemen, Adrian Pfahl musste sich einer Ellbogen-Operation unterziehen. Spielmacher Michael Haaß ließ sich bei einem Eingriff eine Metallplatte aus dem Fuß entfernen, Steffen Fäth stand wegen eines Innenbandrisses im Knie nicht zur Verfügung und Sven-Sören Christophersen wurde nach Knieproblemen geschont.
So war es eine Erleichterung für den Bundestrainer, dass Abwehrchef Oliver Roggisch trotz einer Knieblessur auflaufen konnte. „Wir wollten das Turnier ursprünglich nutzen, um uns auf die WM-Playoffs im Juni vorzubereiten, aber aufgrund der zahlreichen Ausfälle sind wir ein Stück weit zum Improvisieren gezwungen“, meinte Heuberger. In der 25. Minute feierte so der Lemgoer Finn Lemke sein Auswahldebüt.
Das Spiel ließ sich zunächst gut an für den Gastgeber. Doch nach einem kollektiven Blackout verspielte die DHB-Auswahl ihre 10:8-Führung (14.) und geriet mit 10:14 (19.) ins Hintertreffen. Ein Aufbäumen zum 14:15 (28.) verpuffte, so dass die deutsche Mannschaft mit einem 14:17-Rückstand in die Pause ging.
Heubergers Verlegenheitsauswahl mangelte es an Abstimmung und Präzision beim Torwurf. Der Gastgeber lief fortwährend einem Rückstand hinterher, lag beim 21:26 (50.) mit fünf Toren hinten und konnte die Partie trotz starken Schlussspurts nicht mehr wenden.