Flensburg setzt auf Heimstärke
Flensburg (dpa) - Die SG Flensburg-Handewitt hat schon eine Hand am Handball-Europapokal, doch Ljubomir Vranjes warnt seine Asse vor dem Griff ins Leere.
„Wir müssen zu Hause erneut 120 Prozent bringen, um auch die zweite Halbzeit zu gewinnen“, sagte der Trainer vor dem Finalrückspiel um den Europacup der Pokalsieger am Freitag gegen den VfL Gummersbach. Nach dem wertvollen 34:33 im Oberbergischen will der erfahrene Coach zu große Selbstsicherheit im Keim ersticken und mit dem ersten Titel-Coup seit dem DHB-Pokalsieg 2005 eine bärenstarke Flensburger Saison krönen. Es wäre der achte Titel in der Geschichte des Clubs.
Nach dem knappen Hinspiel-Erfolg halten die Norddeutschen, die als Bundesliga-Zweite schon den „Aufstieg“ in die Champions League sicher haben, alle Trümpfe in der Hand. Sie haben in der laufenden Spielzeit alle drei Vergleiche mit Gummersbach zu ihren Gunsten entschieden. Zudem sind sie in der Campushalle eine Macht: 2011/12 haben sie in der Liga nur gegen die verlustpunktfreie Übermannschaft von Meister THW Kiel und im Europacup-Viertelfinale gegen Saporoschje (nach einem klaren Hinspielsieg) daheim verloren. „Wir brauchen eine knackevolle Halle und eine Stimmung, bei der das Dach abfliegt“, betonte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke.
In jedem Fall sehen die Hausherren den Druck des Gewinnen-Müssens auf Gummersbacher Seite. Allerdings hat der Titelverteidiger, der in der Liga im Februar noch in akuter Abstiegsgefahr steckte, unter Coach Emir Kurtagic zu alter Leistungsstärke zurückgefunden. Und auch wiederholt auswärts durch beachtliche Auftritte überzeugt. So glückte die Generalprobe für das Finale: Am Mittwoch gewann der VfL bei Hannover-Burgdorf mit 37:35 und tankte Selbstvertrauen für die nur knapp 48 Stunden später folgende Herausforderung nahe der dänischen Grenze.
„Zwei wichtige Partien so kurz hintereinander sind nicht optimal, aber wir werden noch einmal Gas geben“, verkündete Nationalspieler Adrian Pfahl. Auf ihn wird es wie in Hannover, wo er mit Patrick Wiencek (beide 8 Treffer) bester Torewerfer seines Teams war, auch in Flensburg besonders ankommen. Dort will man, egal wie das Endspiel auch endet, auf eine erfolgreiche Saison anstoßen. „Es gibt eine große Feier mit Open End“, versprach SG-Geschäftsführer Holger Kaiser.