Flensburg trauert: „Sieg hätte Liga gutgetan“
Flensburg (dpa) - Die SG Flensburg-Handewitt glaubt nach der dritten Saisonniederlage in der Handball-Bundesliga nicht mehr an den Titelgewinn. „Jetzt konzentrieren wir uns auf die Champions-League-Plätze“, sagte Geschäftsführer Dierk Schmäschke.
Seine Mannschaft hatte das Spitzenspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen mit 23:27 verloren und liegt nunmehr vier Punkte hinter Rekordmeister THW Kiel auf Platz zwei. Die Rhein-Neckar Löwen folgen einen weiteren Zähler dahinter.
Der SG-Geschäftsführer beklagt die erste Heimniederlage in der Bundesliga seit dem 7. Dezember 2011. 37 Partien hatten die Flensburger vor heimischem Publikum nicht verloren. „Das tut schon wehr. Schade, dass die Serie zu Ende gegangen ist. Das ist ausgesprochen ärgerlich“, seufzte Schmäschke. „Das war eigentlich ein Vier-Punkte-Spiel. Ein Sieg hätte nicht nur uns, sondern der ganzen Liga gutgetan. So ist das für beide ein Rückschlag. Mit einem Sieg hätten wir im Titelrennen die Spannung erhalten.“
Schmäschke will Spitzenreiter THW aber keinesfalls schon jetzt zum Gewinn des 19. Meistertitels gratulieren, obwohl alles auf den Klassenprimus hindeutet. „Das ist viel zu früh. Auch der THW kann noch straucheln und wird hoffentlich noch Spiele verlieren.“ Zweimal ist das bislang eingetreten. Einmal ging der THW in Magdeburg leer aus (31:34), das andere Mal zog er in Flensburg den Kürzeren (30:34).
Dennoch: Der Glaube an weitere Fehltritte des Nordrivalen hält sich in Grenzen. Die Flensburger haben auf ihr Restprogramm in der Liga geschaut. Das verbreitet keinen Optimismus. Sie müssen bei den Füchsen Berlin, beim Champions-League-Gewinner HSV Hamburg und beim Titelverteidiger THW antreten. „Ein wirklich schweres Programm“, haderte Schmäschke. Zumal die Flensburger mindestens fünf Wochen auf Draško Nenadić verzichten müssen. Der Serbe hat einen Meniskuseinriss am linken Knie erlitten und wird am Freitag operiert, teilte die SG am Donnerstag mit. Man hofft auf das schnelle Comeback des zuletzt am Knöchel verletzten Isländers Ólafur Gústaffson, der wieder trainiert.
Dennoch: Der Glaube an weitere Fehltritte des Nordrivalen hält sich in Grenzen. Die Flensburger haben auf ihr Restprogramm in der Bundesliga geschaut. Das verbreitet keinen Optimismus. Sie müssen bei den Füchsen Berlin, beim Champions-League-Gewinner HSV Hamburg und beim Titelverteidiger THW antreten. „Das ist wirklich ein schweres Programm“, stöhnte Schmäschke. Kiel muss zwar noch zu den Löwen, empfängt aber Flensburg und die Füchse in heimischer Halle und hat bei eigener Heimstärke die deutlich besseren Aussichten.
Rivale Kiel muss zwar noch zu den Löwen, empfängt aber Flensburg und die Füchse in heimischer Halle und hat bei eigener Heimstärke die deutlich besseren Aussichten. „Es ist nichts, aber auch überhaupt nichts klar“, widersprach Klaus Elwardt, Geschäftsführer des THW Kiel. „Die Spitze ist so dicht beieinander. Da kann jeder jeden schlagen. Wir müssen nur einen verletzten Spieler haben, und schon kommen wir aus dem Tritt. Am letzten Tag wird abgerechnet.“
Vor Saisonbeginn hatten die Bundesliga-Trainer auf eine spannende Saison wie nie getippt. Von den 18 Handballlehrern stimmten bei möglicher Mehrfachnennung 16 für den THW Kiel und 16 für die SG Flensburg-Handewitt. 14 Mal wurde der HSV Hamburg genannt. Die Hamburger sind derzeit Fünfter mit fünf Punkten Rückstand, haben den Titelkampf laut Trainer Martin Schwalb aber noch nicht aufgegeben. Schmäschke stachelt die anderen Top-Rivalen an: „Die Löwen und die Füchse sind auch noch gut im Geschäft.“ Klappern gehört zum Handwerk.