Frauen-Pokal: Quartett mit erster Titelchance

Göppingen (dpa) - Zwei etablierte Clubs gegen zwei unberechenbare Überraschungsteams: Beim Final Four der Handball-Frauen hat ein Quartett die Chance auf den ersten Titel der Saison.

Mit Gastgeber Frisch Auf Göppingen und dem Meisterschafts-Zweiten Buxtehuder SV spielen Meister Thüringer HC und der HC Leipzig im Halbfinale gegen die unbequemsten Gegner der Liga.

„Es treffen hier die drei aktuell stärksten Mannschaften aufeinander, ergänzt durch den Gastgeber, der immerhin den Titelverteidiger VfL Oldenburg aus dem Rennen geworfen hat. Man muss mit brisanten Duellen rechnen“, sagte THC-Trainer Herbert Müller. Auch Leipzigs Manager Kay-Sven Hähner machte deutlich: „Niemand hat hier die Favoritenrolle.“

Göppingens Frauen spielten bislang eine starke Saison. „Der THC ist nicht nur die klare Nr. 1 in Deutschland, auch in Europa haben sie einen weiteren Schritt in Richtung Spitze gemacht. Das Team hat sich sehr gut entwickelt und ist momentan sicherlich die beste deutsche Mannschaft“, sagte Göppingens Coach Aleksandar Knezevic und fügte mit leisen Worten an: „Wir werden unsere kleine Chance suchen.“

Auch Buxtehudes Coach Dirk Leun liebäugelt gegen Leipzig mit einer Überraschung. „Leipzig spielt seit einigen Wochen sehr souverän. Daher sind sie für mich Favorit. Obwohl unsere Chancen im Pokal in neutraler Halle vielleicht sogar ausgeglichen sind“, meinte Leun, dessen Team binnen neun Tagen dreimal auf Leipzig trifft. Denn im Meisterschafts-Halbfinale spielt man ebenfalls gegeneinander.

„Natürlich wissen wir um die Schwere der Aufgabe, denn Buxtehude zählt zu den absoluten Top-Teams in Deutschland und hat das in den letzten Jahren auch eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Doch wir schauen in erster Linie auf uns und unser eigenes Spiel“, sagte der neue Leipziger Trainer Thomas Oerneborg.

Letztmalig findet die Endrunde im alten Modus und wie in den letzten 20 Jahren mit einem festen Austragungsort statt. Künftig ist einer der Endrunden-Teilnehmer Gastgeber. Daher werden die Viertelfinalspiele bereits im Januar ausgespielt. Die Halbfinalisten können sich direkt im Anschluss um die Austragung bewerben. „Hinsichtlich der Ausschöpfung des Zuschauerpotenzials, aber auch der Einbindung von Sponsoren versprechen wir uns für die Veranstaltung weitere Verbesserungen“, sagte der Liga-Vorsitzende Berndt Dugall.

Dass sich Göppingen nach zwei vergeblichen Anläufen qualifiziert hat, ist die „Krönung der Saison“ für Trainer Knezevic: „Es ist eine weitere Bestätigung für Göppingen als Handball-Hauptstadt.“ Immerhin ist es die einzige Stadt in Deutschland mit einem Erstligisten bei den Frauen und Männern.