Füchse im Top-Spiel 21:21 gegen Löwen
Berlin (dpa) - Unmittelbar nach dem Schlusspfiff rannte Silvio Heinevetter wild gestikulierend auf die Schiedsrichter zu. Doch die Beschwerden des impulsiven Torhüters der Füchse Berlin brachten nichts.
Der irreguläre Ausgleichstreffer von Patrick Groetzki zum 21:21 für die Rhein-Neckar Löwen wurde von den Referees als gültig erachtet. Ein Tor, das den Sprung des Hauptstadtclubs auf den zweiten Tabellenplatz der Handball-Bundesliga verhinderte.
„Das ist Schwachsinn, was wir uns 60 Minuten aufbauen, wird uns mit dem Allerwertesten wieder eingerissen“, sagte Heinevetter völlig frustriert in der ARD. Zehn Minuten nach dem Spiel hatte der überragend spielende Nationalkeeper noch immer mit leerem Blick auf der Auswechselbank gesessen und konnte es nicht fassen: Denn was nicht nur er deutlich gesehen hatte, schätzten die Referees anders ein. Groetzki stand bei seinem Wurf in letzter Sekunde klar mit dem Fuß auf dem Siebenmeterkreis - also hätte abgepfiffen werden und Berlin gewinnen müssen.
Auch Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson fiel es sichtlich schwer, seine Emotionen in Zaum zu halten. Im Fokus seiner Kritik: die Schiedsrichter. „Ich bin sehr enttäuscht. Schon letzte Woche in Flensburg hat uns eine Entscheidung einen Punkt gekostet. Heute war es ähnlich“, sagte der Isländer. „50 Prozent aller unserer Minuspunkte resultieren aus Entscheidungen in der Schlusssekunde.“
Die weiterhin ungeschlagenen Löwen profitierten damit erneut von einer Fehlentscheidung. Denn schon gegen den SC Magdeburg hatte Groetzki in letzter Sekunde seinem Team einen Punkt gerettet - aber eben auch nicht regelkonform. „Solche Situationen gibt es zehnmal im Spiel. So was gleicht sich immer wieder aus“, befand hingegen Groetzkis Teamkollege Uwe Gensheimer. Über seine Zukunft schwieg sich Gensheimer, der wohl derzeit weltbeste Linksaußen, noch aus. Er wird vom THW Kiel und dem FC Barcelona umworben. „Ich denke, dass es in den nächsten zwei Wochen was Neues gibt“, sagte der Nationalspieler bei Sport1.
In den weiteren Sonntagsspielen setzte sich der VfL Gummersbach gegen Aufsteiger ThSV Eisenach mit 30:24 durch, und MT Melsungen gewann bei der HSG Wetzlar mit 30:25.