Gegen Norwegen „Generalprobe“ für WM-Playoffs
Stuttgart (dpa) - Für Uwe Gensheimer ist es „eine Art Generalprobe“, für Patrick Groetzki „ein guter Gradmesser“. Die beiden Handballer der Rhein-Neckar Löwen freuen sich auf den Härtetest der Nationalmannschaft gegen Norwegen vor den beiden entscheidenden WM-Playoffs gegen Polen.
Auch Nationaltrainer Martin Heuberger sprach von einem „ganz wichtigen Spiel.“ Die Vergangenheit habe gezeigt, dass „wir immer so ein Spiel brauchen“.
Heuberger hat in Wetzlar die letzte Chance, sein Team unter Wettkampfbedingungen auf die richtungweisenden Partien gegen Polen einzustimmen. Am 7. und 14. Juni geht es dann nicht nur um die Qualifikation für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Katar. Nach den verpassten Top-Turnieren Olympia und Europameisterschaft steht auch die Zukunft des deutschen Handballs auf dem Spiel.
Norwegen ist der ideale Testgegner, um den Ernstfall zu proben. Mit ihrer 6:0-Deckung, einer hohen Qualität im Rückraum und großen Spielern gleichen die Skandinavier in wesentlichen Punkten den Polen. Deshalb hat sich Heuberger bewusst für diesen Kontrahenten entschieden. „Vieles ist ähnlich wie bei Polen“, sagte der 49-Jährige. „Wir wollen aber nicht zu viel Substanz lassen, sondern noch mal an der Taktik und Aufstellung feilen.“
Rechtsaußen Groetzki pflichtete dem Coach bei: „Es ist gut, nicht aus dem Kalten gegen Polen zu spielen und die Abläufe zu automatisieren.“ Linksaußen Gensheimer wies auf den Vorteil hin, dass in Wetzlar alles getestet werden könne, es in dem Test „aber nicht auf alles ankommt“. Vor allem im Angriff will Heuberger noch einige Varianten ausprobieren.
Auch die beiden prominenten Rückkehrer Johannes Bitter und Michael Kraus begrüßen den Test. „Es ist gut, den Wettkampfcharakter simulieren zu können“, sagte Spielmacher Kraus von Frisch Auf Göppingen. Torhüter Bitter vom HSV Hamburg urteilte: „Gegen Norwegen können wir uns gut einspielen und Wettkampfhärte üben.“
Beide gehörten zu der Mannschaft, die 2007 zu Hause den letzten deutschen Titel-Triumph feiern konnte. Nun wollen „Mimi“ Kraus und „Jogi“ Bitter dazu beitragen, dass die einstige Handball-Größe wenigstens die Qualifikation für Katar schafft. Sie nehmen auch bewusst den Druck von der Mannschaft. „Das ist keine Schicksalsfrage, das wird zu hoch gehängt“, betonte Bitter.