Handball-Clubs warten auf Klageergebnis

Dortmund (dpa) - Die deutschen Clubs müssen auf ein Ergebnis ihrer Musterklage gegen den Deutschen Handballbund (DHB) und den Weltverband IHF warten.

Das Landgericht Dortmund verschob seine für den gleichen Tag erwartete Entscheidung auf den 4. Dezember. Eine Begründung dafür wurde laut der europäischen Interessenvereinigung Forum Club Handball (FCH) nicht genannt.

16 Bundesliga-Vereine hatten den DHB und die IHF verklagt. Ihr Ziel ist es, die bisherige Praxis zur Abstellung ausländischer Nationalspieler für Länderspiele zu kippen. Mit der vom FCH finanzierten Klage wollen die Clubs künftig Mitspracherechte bei der Wettkampf- und Turnierplanung sowie bei der finanziellen Entschädigung für die Dauer der Abstellung erhalten. Das Gericht hatte in einer ersten Bewertung Verständnis für die Anliegen der Vereine signalisiert.

Die Vereine sehen in den bisherigen Bestimmungen einen Verstoß gegen das Kartellrecht. Der Weltverband beeinträchtige die Wettbewerbsfähigkeit der Clubs und missbrauche seine Macht als Monopolist. Nach der bisherigen Regelung ist die IHF nicht zur Zahlung von Abstellgebühren an die Clubs verpflichtet, tut dies aber auf freiwilliger Basis für den Zeitraum einer WM.

Im Gegenzug müssen die Vereine ihre ausländischen Nationalspieler jedoch für die Dauer der Länderspieleinsätze auf eigene Kosten versichern. „Es gibt den schönen Spruch: Wer die Musik bestellt, der bezahlt sie auch“, hatte Richter Ulrich Harbort, Vorsitzender der 8. Zivilkammer, in der Verhandlung gesagt. Die IHF lehnt es dagegen weiter ab, auf die Vereine zuzugehen.