BHC bejubelt drittes 29:29 in Folge
In Göppingen verbucht der Bergische HC den nächsten Punkt für den Klassenerhalt.
Wuppertal. Der Wahnsinn geht weiter beim Bergischen HC, und am Ende wirkte es fast wie eine Punktlandung: Mit dem abschließenden Tor von Viktor Szilágyi erkämpfte und erspielte sich der nervenstarke Erstliga-Aufsteiger am Samstagabend bei Frisch Auf Göppingen ein 29:29 — das dritte in Folge, was im Handball so ziemlich einmalig sein dürfte. Mit nun 11:7-Zählern behauptet der BHC damit gleichzeitig seinen sensationellen siebten Tabellenplatz.
Das über 60 Minuten hinweg enorm intensive Spiel hatte in Hälfte zwei gerade Fahrt aufgenommen, da wurde Alexander Oelze eine Hauptrolle zuteil. Zum zweiten Mal vergab der Spielmacher einen Siebenmeter, um dann sogleich zum nächsten anzutreten — und zu verwandeln.
Der 29-Jährige legte ein Feldtor zum 3:0-Lauf und zur 16:14-Führung nach, drei weitere Siebenmeter sollten ebenfalls den Weg ins Tor finden. Oelze war mithin einer der Garanten des nächsten überraschenden, aber hochverdienten Punktgewinns bei hoch gehandelten Göppingern.
„Es war abgesprochen. dass ich bei einem verworfenen Siebenmeter weiter werfe. Die Sicherheit war dann auch wieder da“, sprach der langjährige „Löwe“ von einem absolut verdienten Punkt, der seinem BHC mehr helfe als Frisch Auf.
Ein Anliegen der Gäste sei es gewesen, die Schwaben mit ihrem Publikum nicht in Euphorie geraten zu lassen. Das gelang bis auf wenige Ausnahmen. Kein Team konnte sich mehr als zwei Tore absetzen, folglich war eher Anspannung in der EWS-Arena angesagt.
Der Rückraum-Wucht der Hausherren in Person eines Momir Rnic oder Felix Lobedank hielt der Aufsteiger geduldige Angriffe mit spielerischen Elementen entgegen. So lief der Ball flüssig durch die Reihen mit Viktor Szilágyi und Kristian Nippes. Emil Berggren traf sogar per Dreher — und nach der Pause mit seinen knallharten Würfen gleich viermal.
Auch die Deckung des BHC stand gut. „Wir hatten den Rückraum und die Außen gut im Griff“, nannte Abwehrchef Michael Hegemann einen Teil des Erfolgsrezepts. Dazu gehörte allerdings auch der Torhüter: Björgvin Gustavsson gelangen rund zwei Dutzend zum Teil hochkarätiger Paraden, darunter die vielleicht wichtigste in der Schlussphase im Gegenstoß-Duell mit Rnic.
Damit war der Weg frei für Ausgleichstore von Christian Hoße und Szilágyi und für packende Momente in der nun überaus emotionalen „Hölle Süd“. Elf Sekunden vor dem Ende nahm Göppingen die Auszeit, doch ein Abschluss blieb aus — und der finale Rnic-Freiwurf in der Mauer hängen.