Handball: Der Bergische HC baut auf einen 34-Jährigen
Der Klub aus Wuppertal und Solingen startet seinen zweiten Anlauf in der ersten Liga.
Wuppertal. Der erste Versuch vor zwei Jahren ist noch schief gegangen, im zweiten Anlauf soll alles besser werden: Die Handballer des Bergischen HC wollen sich in der ersten Handball-Bundesliga, der selbst erklärten „stärksten Liga der Welt“ etablieren. Am Samstag startet für den BHC die zweite Saison im Oberhaus.
Womöglich mit einzukalkulierenden Negativerlebnissen: Zuerst beim deutschen Meister und Pokalsieger THW Kiel, am zweiten Spieltag (4. September) kommt der Champions-League-Sieger HSV Hamburg in die seit Wochen ausverkaufte Solinger Klingenhalle.
Den zweiten Anlauf startet der Bergische HC mit einem 34-Jährigen auf der Trainerbank: Sebastian Hinze war 2006 noch Spieler, als der Verein als Zusammenschluss der Lizenzspielerabteilungen von LTV Wuppertal und SG Solingen aus der Taufe gehoben wurde.
Nach dem Erstliga-Abstieg des BHC 2012 bekam Hinze als Novize aber akribischer Arbeiter mit Stallgeruch den Trainerposten angeboten — und führte die Mannschaft souverän zum Wiederaufstieg.
Im Handball entscheidet im Regelfall das Budget über den Erfolg. Und da liegt der BHC mit seinem Etat von 2,2 Millionen Euro auf einem Abstiegsplatz in der Liga.
Vorhandener Teamgeist soll diesen Makel auffangen, hinzu kommen individuelle Klasse und Cleverness von international erfahrenen Leuten wie Spielmacher Viktor Szilagyi (Käpitän der österreichischen Nationalmannschaft), Abwehrchef Michael Hegemann (einsatzloser Weltmeister 2007) oder den beiden Rechtsaußen Arnor Gunnarsson und Richard Wöss.
Angesichts der Qualität der Zugänge, darunter Björgvin Gustavsson (isländischer Nationalkeeper, zuvor Magdeburg) und Fabian Gutbrod (deutscher Hoffnungsträger im linken Rückraum), wurde der ohnehin breit besetzte Kader noch aufgerüstet. Das Mindestziel ist der Platz 15 — und damit ein weiteres Jahr in der ersten Liga.