Handball-Frauen fahren zur Europameisterschaft
Skopje (dpa) - Die deutschen Handballerinnen haben sich für die EM im Dezember in Ungarn und Kroatien qualifiziert.
Allerdings musste die Spielerinnen von Bundestrainer Heine Jensen im Glutofen von Skopje mehr kämpfen, als ihnen lieb war, um mit einem 23:21 (9:11)-Arbeitssieg im Qualifikationsspiel in Mazedonien das Ticket vorzeitig zu lösen. Bei einem Sieg im Rückspiel am Samstag in Magdeburg kann die DHB-Auswahl auch noch Russland als derzeitigem Spitzenreiter der Qualifikationsgruppe sieben den Gruppensieg streitig machen. In Skopje war Susann Müller mit sechs Treffern beste deutsche Torschützin.
„Es war ein klassischer Arbeitssieg. Aber nach dem schwachen Start sind wir froh, dass wir das Spiel gewonnen und uns für die EM qualifiziert haben“, sagte Jensen erleichtert und kündigte an: „In Magdeburg werden wir zeigen, dass wir es viel besser können.“ Sein Assistent Maik Nowak brachte das Spielgeschehen auf den Punkt: „Es war eine Zangengeburt, aber das Kind lebt.“
Vor nur rund 500 Zuschauern zeigte die deutsche Mannschaft vor allem in der ersten Halbzeit eine ganz schlechte Leistung. Die DHB-Auswahl verschlief die ersten 20 Minuten komplett. Es dauerte bis zur 13. Minuten, ehe Susann Müller der erste deutsche Treffer zum 1:5 gelang. Gegen die zweitklassigen Mazedonierinnen, die sogar auf 7:1 davonzogen, vergaben die Deutschen Chancen im Minutentakt. Einzig der überragenden Torfrau Clara Woltering hatten sie es zu verdanken, dass die Partie nicht frühzeitig entschieden war. Weil den Gastgeberinnen in der Gluthitze der Kale-Arena schon gegen Ende der ersten Hälfte die Luft ausging, konnte das Jensen-Team bis zum Pausenpfiff auf 9:11 verkürzen.
Nach der Pause erwischten die Deutschen einen perfekten Start, glichen zum 11:11 aus (32.). Obwohl die Mazedonierinnen kräftemäßig abbauten, schaffte es Deutschland bis zur 45. Minute nicht, die Partie zu kippen. Schließlich war es Marlene Zapf, der beim 16:15 die erste Führung gelang. Damit war der Bann gebrochen. Die deutsche Mannschaft setzte sich entscheidend auf 22:18 ab und sicherte sich am Ende verdient das EM-Ticket. „Es war ein hartes Stück Arbeit. Man merkt, dass die lange Saison in den Knochen steckt. Nach der Pause haben wir bewiesen, dass wir ein Team sind, auch wenn es wahrlich nicht unser bestes Spiel war“, meinte Susann Müller.