Göppingen entthront Handball: Füchse Berlin erreichen Finale des EHF-Pokals
Magdeburg (dpa) — Die Handballer der Füchse Berlin halten am Sonntag die deutschen Fahnen im Finale des EHF-Pokals in Magdeburg hoch.
Im bundesliga-internen zweiten Halbfinale setzten sich die Füchse in der Neuauflage des Vorjahresfinales gegen Titelverteidiger Frisch Auf Göppingen in der GETEC-Arena mit 27:24 (13:13) durch. Bester Werfer der Berliner war Rechtsaußen Hans Lindberg mit sieben Toren, vor dem Endspiel führt er mit 74 Treffern auch die Torschützenliste an.
Zuvor hatte Turnier-Gastgeber SC Magdeburg sein Halbfinale gegen die Franzosen aus Saint-Raphael mit 27:28 (13:13) verloren. Die Magdeburger treffen am Sonntag (12.45 Uhr) im Spiel um Platz auf Göppingen, im Finale (15.15 Uhr) stehen sich die Füchse und Saint-Raphael gegenüber. Bislang gewannen deutsche Mannschaften 18 Mal den EHF-Pokal, in den vergangenen 14 Jahren gab es mit Ausnahme von Szeged (Ungarn) im Jahr 2014 ausschließlich deutsche Erfolge. Berlin hatte sich 2015 in die Siegerliste eingetragen.
Das Halbfinale gegen Göppingen war bis um Schuss hart umkämpft. Berlins Matchwinner war neben Lindberg Torwart Petr Stochl mit 13 Paraden. Göppingen hatte den EHF-Pokal 2011, 2012, 2016 und 2017 gewonnen und verpasste somit einen internationalen Startplatz für die neue Saison.
Den hat der SC Magdeburg als Bundesliga-Vierter zwar sicher, aber das Aus im EHF-Pokal war für die Gastgeber bitter. „Das war die größte Enttäuschung meiner gesamten sportlichen Karriere“, sagte ein sichtlich geschockter SCM-Trainer Bennet Wiegert: „Wir hatten so viele Chancen, und habe sie nicht genutzt.“ Schon im Vorjahr war seine Mannschaft im Halbfinale des EHF-Pokals gescheitert.
Magdeburg hatte gegen Saint-Raphael den Start verschlafen, lag 2:6 hinten, danach führte der siebenfache Torschütze Matthias Musche die Magdeburger wieder heran. Nach dem 13:13 konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen. Die Gastgeber lagen vor 6209 Zuschauern aber nur einmal in den letzten 20 Minuten in Führung, beim 27:26 rund 90 Sekunden vor dem Ende. Doch danach gelang dem SCM kein Tor mehr. Bester Werfer der Franzosen war Raphael Caucheteux mit zwölf Treffern.