Final Four Handball-Löwen nach Pech-Serie hungrig auf ersten Pokalsieg
Hamburg (dpa) - Werden für die Handballer der Rhein-Neckar Löwen aller schlechten Dinge elf? So oft haben die Mannheimer die Endrunde um den DHB-Pokal erreicht.
Aber noch nie ist es ihnen bei den vorangegangenen zehn Auftritten gelungen, den Cup zu holen. Dreimal zog der deutsche Meister von 2016 und 2017 ins Finale ein - den Pott gewann am Ende immer eine andere Mannschaft. Das soll am Wochenende in der Hamburger Barclaycard-Arena anders werden. „Wir wollen den Bock endlich umschmeißen“, sagte Oliver Roggisch, Sportlicher Leiter der Löwen.
Mit dem SC Magdeburg stellt sich den Löwen im ersten Halbfinale am Samstag (15.15 Uhr) aber ein dicker Brocken in den Weg. Seit dem 23. November haben die Bördestädter in der Bundesliga nicht mehr verloren. Diesen Schwung will die Mannschaft von Bennet Wiegert mitnehmen. „Wir werden einen gnadenlosen Kampf liefern“, kündigte der SCM-Coach an. Immerhin haben die Magdeburger, die zum achten Mal in Hamburg spielen, den Mannheimern zwei Titelgewinne (1996 und 2016) voraus.
Im zweiten Semifinale stehen sich von 18.00 Uhr an (frei empfangbar über Sky Sport News HD) in der TSV Hannover-Burgdorf und HSG Wetzlar die beiden Außenseiter des Turniers gegenüber. Das Finale am Sonntag wird um 15.15 Uhr angepfiffen. Jeweils 13.200 Zuschauer werden erwartet.
Ganz kurz hatten die Löwen 2010 die Hand am Pokal. Das Finale gegen den HSV Hamburg musste in die Verlängerung. Am Ende stand es 34:33 für die Hamburger. Im Anschluss folgten für die Mannheimer fünf Halbfinalpleiten, darunter von 2014 bis 2017 vier in Serie gegen die SG Flensburg-Handewitt. „Dass Flensburg in diesem Jahr nicht dabei ist, gibt mir etwas Hoffnung“, sagte Roggisch erleichtert. Als einziger Spieler aus dem 2010er-Finale steht Patrick Groetzki noch im Kader der Löwen.
„Wir können unsere Geschichte nicht ausblenden, das geht nicht. Und diese Geschichte ist, bei aller Stärke der Gegner, auch unsere größte Herausforderung“, sagte Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen. Um die Herausforderung zu meistern, änderte der Meister einiges am gewohnten Ablauf. So reisten die Löwen bereits am Donnerstag in die Hansestadt, um noch mehr Ruhe in der Vorbereitung zu haben.
Mit dem Pokalsieg will der Tabellenführer der Bundesliga am Sonntag den Grundstein für das erste Double in der Vereinsgeschichte legen. Jacobsen: „Wir haben in der Liga in Magdeburg gewonnen und auch gegen die beiden anderen Mannschaften, die dabei sind, keine Punkte abgegeben. Wenn wir unsere Leistung bringen, sind wir das beste Team bei diesem Turnier. Aber auch nur dann.“
Im zweiten Duell zwischen der TSV Hannover-Burgdorf und der HSG Wetzlar erwartet Hannovers Geschäftsführer Benjamin Chatton ein „Duell auf Augenhöhe“. In der Liga gewannen beide Teams ihr Heimspiel mit jeweils drei Toren Unterschied. Während die Niedersachsen erstmals in Hamburg dabei sind, können die Wetzlarer auf zwei Final-Teilnahmen (1997 und 2001) zurückblicken. „Wir sind stolz, dabei sein zu dürfen, aber wir wollen nicht nur dabei sein“, sagte HSG-Geschäftsführer Björn Seipp.