Handballer gehen optimistisch in Polen-Spiel
Magdeburg (dpa) - Die Sache scheint einfach: Weniger Fehler machen als im Hinspiel - dann fahren die deutschen Handballer zur Weltmeisterschaft nach Katar. Zwei Treffer mehr als die Polen brauchen die Schützlinge von Bundestrainer Martin Heuberger, um dieses wichtige Ziel zu erreichen.
Nachdem die DHB-Auswahl zuletzt zwei von drei internationalen Höhepunkten verpasst hatte, soll es nun wieder aufwärtsgehen. Der Druck ist nach der 24:25-Niederlage im Hinspiel am vergangenen Samstag in Gdansk (Danzig) gewaltig. Genauso wie der Optimismus, den die Mannschaft seit ihrer Ankunft am Spielort Magdeburg am Pfingstsonntag verbreitet.
„Wir können die Partie in Bestbesetzung bestreiten. Auch Silvio Heinevetter, der bis zum Dienstag muskuläre Probleme hatte, ist fit. Unsere Physiotherapeuten haben sehr gute Arbeit geleistet“, sagte Heuberger am Donnerstag in Magdeburg. Auf den Berliner Torhüter Heinevetter dürfte es an seiner einstigen Wirkungsstätte wieder besonders ankommen, zumal er und sein Hamburger Kollege Johannes Bitter noch etwas gutmachen wollen. In Danzig hielten sie keinen Siebenmeter. „Das wird sich ändern, das verspreche ich“, betonte Bitter.
Nachdem zuletzt vor allem im athletischen Bereich gearbeitet wurde, liegt nun der Fokus auf der Taktik. „Wir hatten in Polen Schwierigkeiten in der Abwehr bei eigener Überzahl, in der Chancenverwertung und mit dem eigenen Tempospiel. Da müssen wir am Samstag konzentrierter und effektiver sein. Wenn wir das umsetzen, was wir uns erarbeitet haben, werden wir das Spiel gewinnen“, sagte Heuberger, der sich nur mit seinem Team beschäftigen möchte.
„Auf die Aufstellung der Polen habe ich eh keinen Einfluss. Es ist mir egal, wer bei denen auf der Platte steht. Jeder Spieler hat bei denen seine Qualitäten, denen wir mit unseren Mitteln begegnen müssen“, betonte der Schutterwalder.
Kapitän Uwe Gensheimer sieht das Team gerüstet. „Wir haben hier eine gute Mischung aus Regeneration und Arbeit gefunden, auch mal den Kopf vom Handball freibekommen. Die Stimmung ist prächtig. Die Chancen stehen aber nach wie vor 50:50“, sagte der Mannheimer.
Eine besondere Rolle soll am Samstag dem Publikum zufallen. „Magdeburg wurde nicht zufällig ausgewählt. Wir wissen, wie es hier zugehen kann. Wir brauchen jeden einzelnen Fan“, meinte der neue Team-Manager Oliver Roggisch, der drei Jahre in Magdeburg aktiv war. Er hofft, dass der Funke sofort überspringt und nimmt dabei auch die deutsche Frauen-Auswahl in die Pflicht, die als „Vorspiel“ ihre letzte EM-Qualifikationsbegegnung gegen Mazedonien absolviert.
Nach dem 23:21 in Skopje haben die Schützlinge von Bundestrainer Heine Jensen das Ticket für die kontinentalen Titelkämpfe im Dezember in Ungarn und Mazedonien in der Tasche, können mit einem Sieg jedoch noch Sieger der Qualifikationsgruppe 7 werden. „Wir werden 60 Minuten Vollgas geben. Wir wollen gewinnen, das Publikum mitnehmen und es für das Spiel der Jungs schon einheizen. Ich bin sicher, dass es uns die Männer nachmachen und sich qualifizieren“, sagte Torfrau und Kapitänin Clara Woltering.