Handballer wollen ersten EM-Titel seit 2004
Krakau (dpa) - Der Tag der Tage seit über einem Jahrzehnt ist für die deutschen Handballer gekommen. Erstmals seit zwölf Jahren spielt die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) wieder um den Europameister-Titel.
Nach sechs Siegen in Serie soll im Endspiel gegen Spanien die Krönung für das mit 24,6 Jahren jüngste Team des Turniers in Polen folgen: Die Goldmedaille inklusive der direkten Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro.
Als Lohn für mindestens Platz zwei hat sich das Team von Bundestrainer Dagur Sigurdsson bereits ohne Umweg die Teilnahme an der WM 2017 in Frankreich gesichert.
„Jeder von uns glaubt an uns“, sagte Torwart-Routinier Carsten Lichtlein. Dass die deutsche Mannschaft ausgerechnet das Auftaktspiel gegen die Spanier mit 29:32 verloren hatte, stört ihn nicht im Geringsten. „Man weiß, was man für Fehler gemacht hat. Das Spiel ist abgehakt. Wir wollen es auf jeden Fall besser machen“, kündigte der 35-Jährige an, der bereits 2004 beim Gewinn des EM-Titels in Slowenien im Kader gestanden hatte.
Die Spanier gehören beileibe nicht zu den deutschen Lieblingskontrahenten. In 62 Duellen gab es nur 24 Siege und fünf Unentschieden. Dafür aber 32 Niederlagen. Darunter waren auch wesentlich schmerzlichere als zum EM-Einstand. So zum Beispiel das 24:28 im WM-Viertelfinale 2013 oder das 26:27 im olympischen Viertelfinale 2000 in Sydney. Die süße Revanche kam vier Jahre später: Auf dem Weg zum Olympia-Silber in Athen gewann die Mannschaft um Markus Baur, Christian Schwarzer und Stefan Kretzschmar mit 32:30 nach zwei Verlängerungen und Siebenmeterwerfen.