HBL-Geschäftsführer Kaiser kritisiert erneut HSV-Bosse
Dortmund (dpa) - Nach der umstrittenen Lizenzerteilung für den Handball-Bundesligisten HSV Hamburg hat der Geschäftsführer des Ligaverbandes (HBL) die Club-Verantwortlichen kritisiert.
„Das, was wir jetzt an Ärger und Aufwand erleben, hätten wir uns bei entsprechender Vorarbeit durch den Club sparen können. Es ist ja nicht so, dass die Granden des HSV urplötzlich mit der Situation konfrontiert wurden“, betonte Holger Kaiser in einem Interview auf der HBL-Homepage.
Das unabhängige Schiedsgericht des Ligaverbande hatte dem HSV am Mittwoch in letzter Instanz doch noch die Spielgenehmigung für die kommende Saison erteilt. Zuvor hatten die HBL-Lizenzierungskommission und das Präsidium dem Champions-League-Sieger des Vorjahres wegen fehlender Wirtschaftlichkeit die Lizenz verweigert.
Das Ergebnis der HBL-Prüfungen sei den Hamburgern lange bekanntgewesen. Seit Mitte April hätte es intensiven persönlichen und schriftlichen Austausch mit dem Club gegeben. „Wir haben frühzeitig auf die Konsequenzen hingewiesen, die durch die beträchtliche Liquiditätslücke bestehen und darauf gedrungen, diese zu schließen. Leider ist bis heute substanziell wenig passiert“, sagte Kaiser.
Er hob hervor, dass das Lizenzierungsverfahren zeitgemäß und effektiv sei: „Ohne das reformierte Verfahren wären wir nicht in der Lage gewesen, den Fehlbetrag in der Liquidität des HSV Handballs so genau feststellen zu können. Dies würdigt auch das Schiedsgericht, in dem es unsere Zahlen grundsätzlich bestätigt.“