Handball Statistik belegt: HSG ist zu harmlos im Angriff
Der Handball-Zweitligist ist von der Konkurrenz leicht auszurechnen.
Die Statistik der HSG Krefeld in der 2. Handball-Bundesliga spricht nach drei Spieltagen deutliche Worte: Das Angriffsspiel des Aufsteigers hinkt mit nur 53 Toren hinter den Erwartungen zurück. Bei der Videoanalyse der jüngsten Niederlage gegen Emsdetten wird Trainer Arnar Gunnarsson die missliche Lage zur Sprache bringen: Nur zwei Tore in den letzten 21 Minuten, gar fünf in der gesamten zweiten Halbzeit, haben wenig mit Zweitliga-Handball zu tun. Auf den isländischen Trainer, der sein Augenmerk zunächst auf eine stabile Abwehr legte, wartet viel Arbeit. Nach der Liga-Statistik belegen die Schwarz-Gelben mit einer Wurfquote von nur 47 Prozent in der Angriffstabelle den letzten Platz. Nur sechs Tore über die Außenbahnen in drei Spielen legen nahe, dass hier die Hebel angesetzt werden müssen.
Das Angriffsspiel ist zu breit und zu stark auf den Rückraum und die Mitte ausgerichtet. Trotz einer vernünftigen Abwehrleistung gab es gegen Emsdetten keinen Tempogegenstoß, das schnelle Umschalten wurde verbummelt oder von den Gästen unterbunden. Überraschungen blieben aus, die Gegner können sich auf Spielmacher Simon Ciupinksi oder Torjäger Kevin Christopher Brüren einstellen. Brüren auf der rechten Seite kann mit 16 Toren bei acht Siebenmetern zufrieden sein, dennoch sind zu viele Angriffe auf ihn zugeschnitten, das belegt seine hohe Fehlerquote.
Doch wo soll Entlastung herkommen? Kapitän Tim Gentges hinkt der Vorjahresform hinterher. Vor allem die linke Rückraum-Seite strahlt kaum Gefahr aus. David Hansen und Felix Jaeger steuerten drei Tore gegen Emsdetten bei, der Spanier Toni Sario wurde nicht eingesetzt. Lediglich die Kreisläuferquote mit elf Toren ist im Vergleich mit der Konkurrenz zufriedenstellend.
Ganz anders sieht das Abwehrverhalten aus. Die HSG belegt Rang sechs bei den Gegentoren. Selbst im defensiven Einzelvergleich springt der elfte Platz heraus. HSG-Sportchef Stefan Nippes sagt: „Wir hatten uns so viel vorgenommen, zwei Punkte wären so wichtig für das Selbstvertrauen gewesen.“