Handball HSG verspielt Führung bei HG Saarlouis

Krefeld · Das Team von Trainer Felix Linden spielt eine starke erste Halbzeit bei der HG Saarlouis, baut dann aber ab und verliert mit 26:30.

HSG-Trainer Felix Linden (r.) und Torwart Oliver Krechel sind enttäuscht. Lange Zeit sah es nach einem Auswärtserfolg bei der HG Saarlouis aus.

Foto: samla.de

Die HSG Krefeld Niederrhein läuft ihren eigenen hohen Erwartungen schon nach dem vierten Spieltag in der 3. Handball-Bundesliga hinterher. Denn bei der 26:30 (9:14)-Niederlage im Spitzenspiel gegen den Tabellenführer HG Saarlouis ließen die Krefelder, im Gegensatz zu den Gastgebern, am Ende den allerletzten Biss und Siegeswillen vermissen. Immerhin gewann die HG Saarlouis die zweite Hälfte mit 21:12 für sich. So richtet sich, mit nur 4:4 Punkten auf dem Konto, der Blick zunächst einmal mehr auf das Tabellenmittelfeld für die Handballer aus Krefeld.

Erst das dritte Auswärtsspiel gegen Aufsteiger Opladen dürfte aufzeigen, wohin die Reise für den neu formierten Zweitliga-Absteiger führt. Zuvor gastiert am Freitag, 30. Oktober, die HSG Bieberau/Modau in der Seidenstadt. Dabei überraschten die Gäste den ehemaligen Zweitligisten aus dem Saarland zunächst mit einer starken Mannschaftsleistung. Nur neun Gegentore kassierte die Abwehr vor Oliver Krechel, dazu wurde der hoch gelobte Torjäger Peter Walz abgemeldet. Die taktische Marschroute von Trainer Felix Linden schien aufzugehen: „Wir haben die beste erste Hälfte der Saison gespielt und alle Absprachen umgesetzt. Doch dafür können wir uns am Ende nichts kaufen.“ Das Unheil nach Lindens Meinung nahm bereits vier Sekunden vor dem Seitenwechsel seinen Anfang. Da kassierte Niklas Ingenpaß die erste von vier folgenschweren Zwei-Minutenstrafen, die dafür sorgten, dass die Gastgeber das Spiel drehten. Denn als Spielmacher Carlos Marquis in der 44. Minute auf die Strafbank musste, wo zuvor schon zwei Mal Abwehrchef Matija Mircic saß, führten die Gastgeber bereits mit 18:17. Innerhalb von nur einer Viertelstunde hatte Saarlouis nach einem fulminanten 9:3-Lauf das Spiel in der wegen Corona gähnend leeren Halle wieder in der Hand. Die HSG-Offensive war in Unterzahl kaum mehr als ein laues Lüftchen. Selbst dann, als die beiden eingesetzten Torhüter immer wieder gegen einen siebten Feldspieler ausgewechselt wurden. Knapp sieben Minuten vor dem Schlusspfiff führte der Spitzenreiter bereits mit 25:22. Doch nun schlugen die Krefelder gleich dreifaches Kapital aus allerdings nur einer von insgesamt sechs Zeitstrafen für Saarlouis. Sven Eberlein, Kevin Christopher Brüren und ein Weitwurf von Torhüter Mathis Stecken ins verwaiste gegnerische Tor führten zum 25:25-Ausgleich.

Moritz Barwitzki erzielte vier Minuten vor Schluss erneut per Siebenmeter den 26:26-Zwischenstand. Doch in den Schlussminuten agierte Saarlouis einfach energischer und überlegter, setzte sich auf 28:26 ab. Die offene, aber wenig erfolgreiche Manndeckung der Gäste, mit der Linden alles auf eine Karte setzte, führte dann noch zur einer deutlicheren Niederlage.Der HSG-Trainer sagt: „Wir müssen unsere Aufgaben erledigen und dürfen uns nicht beschweren. Letztlich haben wir Lehrgeld bezahlt und müssen aus diesen Topspielen lernen. Und in der zweiten Hälfte stand unsere Abwehr einfach viel zu offen. 21 Gegentore sind natürlich viel zu viel.“