HSG Krefeld Stefan Nippes komplettiert starkes Duo

Der neue HSG-Keeper ist die ideale Ergänzung zu Torwartkollege Philipp Ruch.

Krefeld. Jubelnd reckte Torhüter Stefan Nippes die Faust Richtung Hallendecke. Beim 26:22-Sieg der HSG Krefeld in Volmetal hatte der 29-Jährige gerade einen Siebenmeter pariert und die bis dahin noch wacklige 20:16-Führung verteidigt. Wie wertvoll ein top besetztes Torhüter-Duo in der 3. Handball-Bundesliga sein kann, stellten Nippes und Philipp Ruch am siebten Spieltag erstmals gemeinsam in einem hoch emotionalen Spiel unter Beweis. Denn knapp 45 Minuten hatte Ruch im HSG-Kasten eine starke Leistung gezeigt, ebenfalls beim Stand von 20:16 noch eine hundertprozentige Chance der Gastgeber vereitelt. Doch kurz darauf landete er auf der Strafbank, als er nach einem Foulspiel seiner Vorderleute sich eine spitze Bemerkung zu den Referees nicht verkneifen konnte.

So schickte Trainer Olaf Mast Not gedrungen seinen zweiten Keeper zum eingangs erwähnten Siebenmeter aufs Feld. Dort blieb er dann bis zum Schlusspfiff. Nippes erinnert sich: „Zu diesem Zeitpunkt hätte das Spiel tatsächlich noch einmal kippen können, zumal nur vier Feldspieler von uns auf dem Feld standen. Aber ein gutes Torhüterduo ist eben unverzichtbar. Darum bin ich nach Krefeld gewechselt.“

Am kommenden Montag wird Nippes 29 Jahre alt. Seit zehn Jahren spielt der 1,98 Meter lange HSG-Keeper nun schon hochklassig in der 2. und 3. Liga. Gleich mit 19 Lenzen stand der gebürtige Solinger, der in Haan wohnt, schon für seinen Heimatverein, den damaligen Zweitligisten Bergischer HC, im Tor. Heute ist dort sein 16 Monate jüngerer Bruder Kristian aktiv. Nippes sagt: „Ich stamme halt aus einer ziemlich Handball-verrückten Familie. Doch der Handball ist ein toller Sport, für den ich schon manches hinten an gestellt habe.“ Nippes hat sein Politik- und Geschichtsstudium abgeschlossen, orientiert sich gerade beruflich und absolviert — zwar fachfremd, aber mit großem Interesse — ein Praktikum im Referat Leistungssport des Deutschen Handball-Bundes in Dortmund.

In der nun ein Jahrzehnt währenden Karriere des Torwart-Routiniers lief es nicht immer rund: Jeweils ein Mal brach sich der Neu-Krefelder das rechte wie das linke Schienbein. 2008 sogar während eines Meisterschaftsspiels für seinen damaligen Klub Leichlingen. Drei Jahre später rutschte er bei Glatteis aus. Nippes: „Ich habe ungewöhnlich lange Unterschenkel. Wo bei anderen bei zu viel Druck das Kreuzband reißt, ist es bei mir halt das Schienbein.“

Seinem Wechsel vom Zweitligisten Emsdetten nach Krefeld kann Nippes bislang nur Positives abgewinnen: „Ich wollte in ein gutes Team und bin auf eine Mannschaft mit einer sehr guten Grundstimmung gestoßen, die ihren Job richtig gut macht. Zudem haben wir Spieler dabei, die einfach eine Siegermentalität mitbringen.“ Beim Heimspiel am kommenden Sonntag (17 Uhr) gegen die Bundesliga-Reserve des TBV Lemgo kann Trainer Mast jedenfalls wieder auf sein starkes Torhüterduo bauen.