Handball Breuers Routine ist für die HSG Krefeld Gold wert
Der ehemalige Erstligaspieler hat sich beim Handball-Drittligisten gut eingelebt.
Krefeld. Mit 33 Jahren ist Zugang David Breuer der Oldie im Team der HSG Krefeld. Ein Spieler von seinem Kaliber fehlte bislang im Kader des Handball-Drittligisten. Der ehemalige Erstligaspieler und Zweitliga-Torschützenkönig, der vor fünf Jahren mit 317 Treffern die Abwehrreihen narrte, soll für seinen neuen Klub vor allem seine Routine in die Waagschale werfen.
Breuer: „Über 300 Tore in einer Saison werde ich im Leben nicht mehr werfen. Da muss ich meine Treffer im Training mit dazu rechnen. Ich werfe einfach nicht mehr so viel aufs Tor, sondern bediene mehr unsere Außenspieler oder die Kreisläufer, regle das Tempo und die Dynamik.“
So stehen bislang 18 Treffer in vier Spielen zu Buche, keine schlechte Quote. Denn im Angriff der HSG ist das Tore werfen auf etliche Schultern verteilt, gibt es nicht den Torjäger schlechthin. Breuer: „Gegen Neuss machte Stephan Pletz mit zehn Treffern ein überragendes Spiel, eine Woche später reichte es für ihn nur zu einem Tor, weil wir mehr über die Außenpositionen gespielt haben.“
Der Linkshänder ist ein Vollblut-Handballer, lernte das Einmaleins in Aachen, spielte für vier weitere Klubs. Breuer: „Ich liebe die kurzen Wege im Handball und im übrigen Leben. Aber nun in meinem Wohnort spielen zu können, ist ein absoluter Mehrwert, den ich nach vielen Jahren auf der Autobahn schätze.“
Breuer wohnt schon länger in Hüls, muss beruflich jeden Tag nach Essen, steht mitten im Referendariat und will künftig als Sonderpädagoge ortsnah an einer Schule arbeiten. Spezialisiert hat er sich auf die Arbeit mit Kindern, die eine körperlich-motorische Entwicklungsstörung vorweisen. Wie seine Mannschaftskameraden, die alle Jobs haben oder studieren, hat Breuer aber nicht nur seine berufliche Zukunft im Blick: „Ich identifiziere mich enorm mit dem Projekt HSG und mit der Mannschaft, die sehr gut harmoniert.
Doch wir müssen es schaffen, dass die Fans sagen: Wenn ich nicht beim Spiel war, habe ich was verpasst.“ Breuer könnte dafür ein Garant werden. „Wir müssen immer wieder das Optimum aufs Parkett bringen und das vor allem mit guter Stimmung.“ Die hat der Wahl-Krefelder beim ersten Heimspiel gegen Neuss auf den Rängen wie im Team gespürt. Heute gegen Aufsteiger ATSV Habenhausen (19.30 Uhr) soll es gleich weiter gehen.