Gut 50 Minuten zeigte Mast eine zufriedene Miene, hob der HSG-Trainer für gelungene Aktionen seiner Akteure immer wieder anerkennend den Daumen nach oben: „Der Gegner lag wie ein angeschlagener Boxer in der Ecke, wir mussten eigentlich nur den Sack zumachen. Doch wir haben mit unnötiger Emotionalität den TVK wieder ins Spiel zurückgeholt.“ Denn beim Stande von 29:20, nach zwei Toren von Abwehrchef Stephan Pletz, offenbarte sich fast ein Klassenunterschied.

Doch ausgerechnet Torhüter-Routinier Stefan Nippes lieferte sich nach einem unglücklichen Kopftreffer gegen sich und einem gehaltenen Siebenmeter gegen Ex-Adler-Spieler Max Zimmermann unnötige Wortduelle mit seinem Kontrahenten und weckte den Gegner zur Schlussoffensive. „Die letzten Minuten werden wir analysieren, und darüber müssen wir uns ausführlich unterhalten. Denn solche Aktionen sind völlig unnötig. Ich habe nichts dagegen, wenn die Torhüter unsere Feldspieler anspornen, aber in dieser Aktion ist der Stefan über das Ziel hinausgeschossen“, sagte Mast.

Innerhalb von vier Minuten verkürzte Korschenbroich auf 24:29, verloren die Gastgeber den Faden. Wie eine Erleichterung war das achte Tor von Kreisläufer Marcel Görden zum 30:24. Der Ex-Korschenbroicher ist auf dem besten Weg, neuer Publikumsliebling in Königshof zu werden.

Unnachahmlich sein Einsatz und der Kampf um jeden Ball. HSG-Geschäftsführer Manfred Fothen sagt: „Marcel beschäftigt oft drei Abwehrspieler auf einmal, und es scheint, als habe er mehr Arme als seine Gegenspieler. Der schnappt sich die Bälle wie eine Krake.“