Handball Munteres Spektakel beim HSG-Testspiel
Krefelder unterliegen dem Bundesligisten TBV Lemgo mit 22:40.
Krefeld. Sie hatten alles versucht, die Handballer der HSG Krefeld. Doch der Gegner war an diesem Abend übermächtig. Am Ende warf sich Ersatztorhüter Nils Thorben Schmidt noch den Angreifern entgegen. Der Szenenapplaus war ihm sicher. Ein schönes Erlebnis war es dennoch für die Drittliga-Akteure der HSG, die am Samstagabend in ihrem ersten Testspiel der Vorbereitung Bundesligist TBV Lemgo am Löschenhofweg begrüßten. 22:40 (8:19) hieß es nach 60 Minuten. Für die 500 Zuschauer in der Halle im Bayer-Sportpark war es ein munteres Spektakel. Tore fielen im Minutentakt. Und auf der einen Seite saß in Florian Kehrmann noch ein Weltmeister von 2007 auf der Trainerbank, der den Tabellen-15. der abgelaufenen Saison vor dem Abstieg bewahrt hatte. „Es ist immer schön, gegen solche Gegner zu spielen. Wir haben gut gekämpft, aber jeder Fehler wurde bestraft. Es war ein schönes Event“, sagte Torwart Philipp Ruch, der sich zusammen mit Schmidt und Stefan Nippes die undankbare Aufgabe zwischen den Pfosten teilte.
Der Bundesligist aus Ostwestfalen zeigte eine hohe Konsequenz. Fehlversuche blieben die Seltenheit. Treffer aus dem Handgelenk, Heber und Schlagwürfe — alles war dabei. Diese Abgeklärtheit vor dem Tor erleben die HSG-Handballer von Trainer Olaf Mast in der 3. Liga nicht. „Das ist schon ein himmelweiter Unterschied“, bemerkte Ruch. Auch die Verteidiger hatten buchstäblich alle Hände voll zu tun, um die Angreifer wie Tim Hornke oder den Zwei-Meter-Mann und 112-Kilogramm-Koloss Marcel Niemeyer am Torwurf zu hindern. Körperlich waren die Profis selbstredend eine Klasse für sich. „Wir haben das Beste versucht und Spaß gehabt. Man muss bedenken, dass wir erst zweimal in der Halle trainiert hatten. Wir nehmen aus dem Spiel so viel mit wie es geht“, sagte der vierfache Krefelder Torschütze Stephan Pletz. HSG-Kreisläufer Gerrit Kuhfuß musste mit einer Zehenverletzung früh ausgewechselt werden. Das kam dem Spiel der Gastgeber nicht zugute. „Wir konnten uns danach keine Räume mehr freisperren und Lücken reißen“, sagte Mast. Kuhfuß soll heute noch näher untersucht werden.
Gäste-Trainer Kehrmann, ein gebürtiger Neusser, hatte zu Beginn der abgelaufenen Saison noch die Lemgoer Youngsters in der 3. Liga West betreut. Ein Beobachter dieser Spielklasse ist er immer noch: „Ich traue der HSG zu, in einem Quartett oben mitzuspielen. Stefan Nippes ist eine echte Verstärkung“, sagte Kehrmann. Das wird der Krefelder Neuzugang gerne gehört haben.
HSG-Tore: Schneider (5), Pletz (4), Hombrink (3), Wingert, Gentges, Schmitz (je 2), Breuer, Heimansfeld, Pannen, Kuhfuß (je 1)