Handball Drittligist HSG Krefeld besteht Turnier-Härtetest

Die Mannschaft von Trainer Olaf Mast belegt beim glänzend besetzten Select-Cup den fünften Platz.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Handball-Drittligist HSG Krefeld hat knapp drei Wochen vor dem Saisonstart beim VfL Fredenbeck den Härtetest beim Select-Cup mit Bravour bestanden. Nach einem 27:26 (14:11)-Sieg über den Zweitligaaufsteiger TuS Ferndorf landete das Team von Trainer Olaf Mast am Finaltag in Dormagen auf Platz fünf. Cupsieger wurden die HF Springe durch einen 31:28-Erfolg über Nordhorn.

Erst im Siebenmeterwerfen hatten sich die Schwarz-Gelben zum Auftakt am Freitag nach einem 26:26 in der regulären Spielzeit gegen die HSG Nordhorn mit 27:29 beugen müssen. Am Samstag überraschte der Drittligist mit einem hoch verdienten 28:24-Erfolg über Bayer Dormagen, dem dritten Zweitligisten im Turnier. HSG-Trainer Olaf Mast sagte zufrieden: „Ich bin überrascht, wie gut sich die neuen Spieler menschlich und sportlich in unser Team hineingefunden haben. Zudem gibt die Mannschaft nie auf, und die neue 3-2-1-Deckung hat sich gerade gegen die angriffsstarken Zweitligisten bewährt.“

Im Spiel gegen Ferndorf lagen die Krefelder schon fast aussichtslos hinten, zumal sich die Fehler im Angriff häuften. Doch innerhalb von nur sieben Minuten und trotz einer Zweiminutenstrafe für Mike Schneider drehte der Außenseiter das Spiel. Taktisch klug und fein heraus gespielt war der Angriff zum Siegtreffer. Thomas Pannen bediente Kreisläufer Marcel Görden, der durch ein Foul am Torwurf gehindert wurde. Den fälligen Strafwurf verwandelte Thomas Plhak eiskalt.

Verdutzt schüttelte Goalgetter Mike Schneider kurz nach dem Schlusspfiff den Kopf: „Nach dem 21:25 waren wir eigentlich klinisch tot, da lief nichts mehr zusammen, die Kräfte schwanden mehr und mehr - und trotzdem gewinnen wir.“

Der HSG-Kader ist tatsächlich in der Breite besser aufgestellt und damit unberechenbar: Schon jetzt überzeugen die Zugänge. Keeper Stefan Nippes ist ein idealer Partner für Philipp Ruch. Durch Marcel Görden ist das Krefelder Angriffsspiel unberechenbarer und variabler geworden.

Beeindruckend war die Leistung von David Breuer, der in der Folge seiner Krebserkrankung längst nicht bei seinem optimalen Leistungsstand angekommen ist, mit seiner Erfahrung und seinen millimetergenauen Pässen jedoch schon jetzt eine Verstärkung ist. Lediglich der Ex-Duisburger Michael Hei-mannsfeld hinkt noch etwas hinterher, deutete gegen Ferndorf mit zwei Toren seine Klasse jedoch an. ps