Sieben Unbekannte warten auf die HSG
Der Krefelder Handball-Drittligist hat seinen Kader verstärkt. Mit einem neuen Quartett und viel Routine soll es weiter aufwärts gehen.
Krefeld. Wie ein Hecht im Karpfenteich der 3. Handball-Bundesliga wildern — diese Rolle würde den Spielern und Verantwortlichen der HSG Krefeld im dritten Jahr nach der Gründung prächtig ins Konzept passen. Denn die Meisterschaftsfavoriten sieht Trainer Olaf Mast (siehe Interview) vor dem Saisonauftakt am Samstag im knapp 400 Kilometer entfernten Fredenbeck (19.30 Uhr) weiter rheinaufwärts angesiedelt: „Für mich sind Neuss und Leichlingen die Topfavoriten“. Doch im dritten Jahr nach dem Schulterschluss zwischen Bayer Uerdingen und Adler Königshof zum neuen Krefelder Aushängeschild im Handball soll es weiter aufwärts gehen.
Nach dem neunten Platz zur HSG-Premiere und dem fünften Platz in der vergangenen Saison, würde bei vier Plätzen Steigerung pro Jahr allerdings kein Weg am Meistertitel vorbeiführen. Doch die Konkurrenz hat nicht geschlafen und mächtig aufgerüstet. So werden vor dem Saisonauftakt in der 16 Klubs umfassenden Westgruppe die Bundesliga-Reserve aus Lemgo oder der ehemalige Bundesligist aus Fredenbeck hoch gehandelt.
Gleich sieben Mannschaften fanden sich, bedingt durch die jährliche Neueinteilung der vier Drittligagruppen, als Neulinge in der Westgruppe wieder. Doch gestiegene Qualität im HSG-Kader bringt zwangsläufig gestiegene Ansprüche mit sich. Die Erwartungen rund um die Königshofer Sporthalle sind enorm gestiegen. Fast vergessen ist die schwache Rückrunde der Vorsaison, als die Mannschaft um den alten und neuen Kapitän Thomas Pannen, mühsam Platz fünf behaupten konnte.
Mit Kreisläufer Marcel Görden (TV Korschenbroich), Torhüter Stefan Nippes vom Zweiligisten TV Emsdetten, dem Ex-Zweitliga-Torschützenkönig David Breuer (TuS Ferndorf) und dem wurfstarken Ex-Rheinhausener Michael Heimansfeld hat Trainer Mast sein Team nochmals aufgewertet. Das Quartett bringt jede Menge Routine in die Mannschaft ein. Ihre spielerischen Qualitäten stellten die vier Neuverpflichtungen in der Vergangenheit mehrfach unter Beweis.
Einen glänzenden Eindruck nach 17 Testspielen und einer intensiven Vorbereitung hinterließ zudem Stephan Pletz: Noch galliger im Angriff geworden, sprühte der 24-jährige Abwehrchef, der aus dem Nachwuchs des SC Bayer hervorging, beim Test gegen Korschenbroich nur so vor Spiellaune und traf für die Krefelder gleich sieben Mal in die Maschen. Eine Quote, die Mast gerne häufiger vom dienstältesten Spieler während der Saison sehen würde. Die bereits achte Drittligasaison des 2,04 Meter lange Hünen könnte ein ganz großer Wurf werden, sollte Pletz von langwierigen Verletzungen verschont bleiben.