HSV-Coach Schwalb: „Wir werden um jeden Titel kämpfen“
Hamburg (dpa) - Champions-League-Sieger HSV Hamburg peilt in der neuen Handball-Saison den deutschen Meistertitel an. „Wir werden um jeden Titel kämpfen. Nicht nur mitspielen, sondern kämpfen“, sagte Trainer Martin Schwalb bei der Saisoneröffnung und forderte damit Rekordmeister THW Kiel heraus.
„Wir sind der Champions-League-Sieger und können jede große Mannschaft schlagen. Daraus sollten wir Selbstbewusstsein ziehen.“
Geschäftsführer Frank Rost, der das Amt erst vor kurzem übernommen hat, setzte Mannschaft und Trainer unter Druck: „Gemessen am Etat müssten wir die Titel nur so reinholen“, meinte der frühere Torhüter des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV. Die HSV-Handballer planen mit einem Volumen von rund neun Millionen Euro. „Geht es nach dem Etat, müssten wir Vizemeister werden“, entgegnete Schwalb. Der THW Kiel liegt noch eine halbe Millionen Euro über dem Budget des Konkurrenten aus der Hansestadt.
Allein das Geld wird es nicht richten. Die Hamburger haben sechs Spieler abgegeben und acht verpflichtet. Der Umbruch beansprucht Zeit. „Es wird ein halbes bis dreiviertel Jahr dauern, bis alle die Spielzüge verinnerlicht haben“, meinte Schwalb. Eine Kostprobe erhielt er am vergangenen Wochenende, als seine Mannschaft beim Heide-Cup in Schneverdingen nicht über den vorletzten Platz hinauskam.
Spitzenakteure wie Joan Canellas von Atletico Madrid, Henrik Toft Hansen (Bjerrinbro-Silkeborg), Kentin Mahé (Bayer Dormagen), Petar Djordjic (Flensburg-Handewitt) und der deutsche Nationalspieler Adrian Pfahl (VfL Gummersbach) verstärken den deutschen Meister von 2011. Der Kader ist groß wie nie. 19 Profis stehen zur Verfügung. „Ich hoffe sehr, dass der große Kader im Saisonverlauf von Nutzen ist“, sagte Schwalb.
Zunächst muss der Cup-Verteidiger die Qualifikation zur Champions League schaffen. Am 21. und 23. August stehen die Playoff-Spiele gegen den Bundesliga-Rivalen Füchse Berlin an. Scheitert der HSV, wäre das ein kräftiger Dämpfer vor Saisonbeginn. „Wir wollen nachhaltigen Erfolg produzieren“, forderte Schwalb. Das Argument, derzeit über den stärksten Kader der HSV-Geschichte zu verfügen, blockt er jedoch ab. „Der stärkste Kader war der, der Champions-League-Sieger geworden ist. Das müssen die Spieler jetzt erst mal beweisen.“