HSV-Handballer verpatzen Auftakt bei Vereins-WM
Doha/Katar (dpa) - Die Handballer des HSV Hamburg sind mit einem äußerst glücklichen Remis in die Vereins-Weltmeisterschaft in Doha (Katar) gestartet. Erst ein Strafwurftreffer von Kentin Mahe bescherte den Hamburgern ein 29:29-Remis (13:13) gegen den katarischen Vizemeister El-Jaish.
Neuzugang Kentin Mahe traf im ersten Spiel des „Super Globe“ erst mit der Schlusssirene zum Ausgleich. Zudem konnte sich der Champions-League-Sieger bei Rechtsaußen Stefan Schröder bedanken, der mit neun Treffern erfolgreichster Torschütze der Partie war.
„Nach den beiden harten Champions-League-Qualifikationsspielen gegen Berlin und der langen Anreise waren meine Spieler müde, zudem haben wir gesehen, dass die Mannschaft noch nicht eingespielt ist“, sagte HSV-Trainer Martin Schwalb. „Am Ende war es ein Punktgewinn. Wenn wir unsere Gruppe gewinnen wollen, müssen wir uns erheblich steigern.“ Schwalb gab zu, dass „wir schwach in der Abwehr gestanden haben und El-Jaish zu viele Chancen erlaubt haben. Da muss sich noch einiges ändern, aber wir müssen als Mannschaft auch erst einmal zusammenwachsen.“
Zudem musste der HSV zum Turnierstart auf die verletzten oder angeschlagenen Blazenko Lackovic, Hans Lindberg und Adrian Pfahl verzichten. Zu allem Überfluss handelte sich der kroatische Neuzugang Davor Dominikovic bereits nach 22 Spielminuten eine Rote Karte wegen einer angeblichen Unsportlichkeit ein.
Dem Champions-League-Sieger fehlte gegen den katarischen Vizemeister die Frische, Mitte der ersten Hälfte lag die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb phasenweise mit vier Treffern in Rückstand (6:10). Immer wieder scheiterten Pascal Hens und Co. dabei an ihrem ehemaligen Mannschaftskameraden Dan Beutler. Wie schon im Mai, als er den HSV kurz vor dem Champions-League-Finalturnier verlassen hatte, lief der schwedische Torwart für El-Jaish auf - und war mit 18 Paraden der überragende Rückhalt der Kataris.
Trotz Beutlers Ausnahmeleistung gelang dem HSV - bei dem neben Schröder sechs Neuzugänge in der Startformation standen - mit dem Pausenpfiff der Ausgleich zum 13:13. Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Hamburger dann zunächst die Führung, konnten sich aber nicht absetzen, weil sie in den Abwehr nicht energisch genug zupackten. Da half auch der Torwartwechsel vom anfangs starken Marcus Cleverly auf Johannes Bitter nicht viel, die Partie blieb bis in die Schlussphase hochspannend, nachdem El-Jaish nach 47 Minuten wieder die Führung beim 23:22 übernommen hatte.
25 Sekunden vor dem Abpfiff traf Zoran Roganovic zur 29:28-Führung, ehe Mahe noch der glückliche Ausgleich gelang. „Unter all' den Umständen wie Anreise und Verletzungen - war es natürlich kein einfaches Spiel. Ich bin mir aber sicher, dass wir uns steigern und das Halbfinale als Gruppensieger erreichen können“, sagte Keeper Bitter.
In den weiteren Gruppenspielen trifft der HSV am Montag auf die Australier von Sydney University und am Dienstag auf Turniergastgeber Al-Saad aus Doha.