Karabatic: „Deutschland wird erster großer Gegner“
Granollers (dpa) - Frankreichs Handball-Star Nikola Karabatic möchte nur über die WM in Spanien reden. Zum Wettskandal bei seinem Club Montpellier HB sagt er nichts. Ob er über diese Saison hinaus beim Champions-League-Sieger von 2003 bliebt, lässt der ehemalige Welthandballer offen.
Dem Gruppenfinale in der WM-Vorrunde zwischen Frankreich und Deutschland am Freitag sieht er mit Spannung entgegen.
Frankreich hat alle WM-Spiele bisher gewonnen. Wie fühlt sich das an?
Karabatic: „Wir haben zwei gute Spiele gemacht gegen Montenegro und gegen Argentinien. Gegen Brasilien war es ein bisschen schwieriger für uns. Wir waren nicht unbedingt zufrieden mit dem Spiel, obwohl wir gewonnen haben. Gegen Tunesien haben wir hart gekämpft und am Ende gewonnen. Das heißt, wir haben zweimal gut, aber ein paar Mal auch schlecht gespielt.“
Mit welchen Gefühlen sehen Sie dem Spiel gegen Deutschland entgegen?
Karabatic: „Wir erwarten viel von dem Spiel gegen Deutschland, denn wir können Erster werden und Deutschland auch, wenn sie gewinnen gegen uns. Wer Erster wird, hat bessere Chancen für das Achtelfinale danach. Das wird ein wichtiges Spiel. Deutschland wird unser erster großer Gegner in diesem Turnier.“
Welche Stärken und Schwächen hat die deutsche Mannschaft?
Karabatic: „Eine Stärke ist, dass Deutschland eine junge Mannschaft hat. Eine neue Mannschaft mit neuen Spielern. Die hat viel Energie. Wenn sie gut drauf sind, können sie sehr gefährlich sein. Und die Schwäche: Weil sie jung sind, haben sie nicht so viel Erfahrung wie wir. Man kann auch gegen Tunesien verlieren, weil ein bisschen die Erfahrung fehlt. Aber die werden besser und besser und haben gegen Montenegro gut gespielt und gewonnen.“
Frankreich war mit seinen erfahrenen Spielern zweimal Weltmeister, zweimal Olympiasieger. Was treibt das Team noch an?
Karabatic: „Das ist immer die gleiche Geschichte. Nach jedem Titel wird gesagt, die Mannschaft hat vielleicht keine Lust mehr. Aber wir sind da, wir spielen gut. Unsere Motivation ist: Wir wollen gewinnen. Irgendwann wird es nicht mehr klappen. Aber wir werden alles dafür geben, dass es nicht im Januar 2013 nicht mehr klappt.“
Ist die französische Mannschaft schon in bester Form?
Karabatic: „Es ist schwer, unser Niveau einzuschätzen. Außer Tunesien haben wir noch keinen richtigen internationalen Gegner bekommen. Montenegro hat aufgegeben nach 15 Minuten, Brasilien auch. Das heißt, wir erwarten viel von dem Spiel gegen Deutschland, um zu sehen, wo wir stehen.“
Die Situation in Montpellier ist für Sie nicht ganz klar. Wie geht es weiter für Sie?
Karabatic: „Das weiß ich nicht. Das ist zur Zeit nicht das Thema für mich. Das Thema ist die WM.“
Können Sie sich eine Rückkehr nach Deutschland vorstellen?
Karabatic: „Das weiß ich ehrlich nicht. Ich habe kein Angebot aus Deutschland bekommen.“