Keine Erstligalizenz für DHC Rheinland
Dormagen (dpa) - Der von der Insolvenz bedrohte Handballverein DHC Rheinland bekommt unabhängig vom sportlichen Abschneiden keine Lizenz für die Bundesligasaison 2011/2012. Das teilte die Handball-Bundesliga (HBL) mit.
Die Lizenzierungskommission sei zu dem Ergebnis gekommen, dass der Club die wirtschaftlichen Voraussetzungen nicht erfüllt habe. Der DHC selbst hatte zuvor einen Insolvenzantrag gestellt. „Hier sind unsere Richtlinien sehr streng“, sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann der Nachrichtenagentur dpa. Der Tabellenletzte hat nun eine Woche Zeit, gegen den Beschluss Beschwerde einzulegen. „Das wird in Ruhe diskutiert, da wir der Argumentation nicht ganz folgen“, sagte Vereinssprecher Detlev Zenk.
Da der DHC als Tabellenletzter ohnehin kaum noch Chancen hat, sich sportlich für die erste Liga zu qualifizieren und für die laufende Saison vor einem Finanzloch steht, wird wohl nicht allzu viel Energie auf die Erstligalizenz verwendet. „Es ist klar, dass man hier nicht mehr in Richtung erste Liga plant“, sagte Zenk. „Für uns ist entscheidend, eine Chance zu haben, in der 2. Liga zu spielen.“
Dazu müssen die Verantwortlichen möglichst schnell die 200 000-Euro-Lücke im Etat schließen. „Wir stehen kurz vor dem Bergfest und hoffen, bis zum Wochenende die Hälfte zusammen zu haben“, sagte Zenk. Ohne das Geld reicht das Kapital nur bis zu den beiden ersten Spielen im April. Um die Lizenz für die 2. Liga zu erhalten, muss der DHC Rheinland daher schnell wieder auf die Füße kommen. „Die Insolvenzantragsgründe müssen bis zum 30. April beseitigt sein“, sagte Bohmann. Andernfalls könne keine Lizenz erteilt werden.