Kiel und Flensburg spielen um DHB-Pokal

Hamburg (dpa) - Alle Jahre wieder: Zum dritten Mal hintereinander spielen der THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt um den DHB-Pokal. Cupverteidiger Kiel zog beim Endrunden-Turnier Final Four in Hamburg durch ein 35:23 (16:14) gegen MT Melsungen ins Finale am Sonntag ein.

Zuvor hatte Flensburg in einem Halbfinal-Krimi Gastgeber HSV Hamburg mit 26:25 (23:23, 14:13) nach Verlängerung niedergekämpft. Vor 13 000 Zuschauern in der O2 World warf Marko Vujin (10/4) die meisten Tore für den THW Kiel. Bei Melsungen traf Michael Allendorf (8) am besten. Dabei hatten die Kieler, die ihren neunten Pokalsieg anpeilen, mehr Mühe als erwartet. Denn nach einer 6:2-Führung (8.) geriet der Favorit mit 8:10 (15.) ins Hintertreffen. Doch mit individueller Klasse und spielerischer Cleverness drehte Kiel die Partie wieder zu seinen Gunsten und schaffte mit dem 31:19 (52.) die Vorentscheidung.

Sieggaranten für die SG Flensburg-Handewitt waren Torhüter Mattias Andersson und der sechsfache Torschütze Holger Glandorf. Bester Werfer für Hamburg war Domagoj Duvnjak mit sechs Toren.

Ljubomir Vranjes atmete erstmal tief durch, dann lobte er seinen Halbfinal-Helden Mattias Andersson. „Wir haben in Mattias Andersson den besseren Torwart gehabt“, sagte der schwedische Trainer über seinen Landsmann. Und auch die unterlegene Konkurrenz lobte den Schlussmann, der mit seinen Paraden die Hamburger Spieler schier zur Verzweiflung trieb. „Wir haben gegen den Torhüter verloren“, gestand HSV-Präsident Matthias Rudolph und sagte betrübt: „Das ist sehr, sehr, sehr enttäuschend.“

Andersson selbst wollte sich gar nicht so sehr in den Mittelpunkt stellen. „Wir haben sehr gut in der Abwehr gestanden, das hat mit Sicherheit gegeben. Dann kommt man in so einen Lauf und dann hält man auch solche unglaublichen Dinger“, sagte er.

So wie in der Schlusssekunde der regulären Spielzeit, als er einen strammen Wurf des Hamburgers Marcin Lijewski aus dem Winkel fischte und so die Flensburger mit dem 23:23 in die Verlängerung rettete. „Das war schon toll“, meinte Vranjes. Und Glandorf, der mit sechs Treffern geglänzt hatte, fiel nur ein Wort ein zu seinem Torhüter: „Überragend.“ Denn Andersson hatte bereits in der 38. Minute zwei Siebenmeter von Hans Lindberg und Michael Kraus entschärft.

An Anderssons Glanztaten richteten sich auch seine Vorderleute auf und machten einen 17:19-Rückstand (48.) wett. „Wir stehen im Finale, das wollen wir gewinnen. Dafür kratzen wir jetzt die letzte Energie zusammen“, sagte Glandorf.