Kieler Handball-Prozess in der Endphase

Kiel (dpa) - Der Handball-Prozess gegen die ehemaligen THW-Kiel-Größen Uwe Schwenker und Zvonimir Serdarusic geht in die Endphase. Für den 16. Verhandlungstag am Mittwoch hat die 5. Große Strafkammer des Kieler Landgerichts keine weiteren Zeugen geladen.

Vielmehr sollen die restlichen Dokumente, die im Strafprozess relevant sind, verlesen werden. Es ist zudem die letzte Möglichkeit für die Verteidigung und die Staatsanwaltschaft, weitere Zeugen zu benennen.

Sowohl dem ehemaligen Manager Schwenker als auch dem früheren Trainer Serdarusic wird vorgeworfen, das Champions-League-Finale 2007 gegen die SG Flensburg-Handewitt durch Schiedsrichterbestechung gekauft zu haben. Beide bestreiten das.

Bei den Unterlagen handelt es sich nach Angaben der Richter vornehmlich um Dokumente aus Kroatien, die dem Gericht bereits im Dezember vorlagen. Diese mussten aber erst übersetzt werden. Die Akten kamen von den kroatischen Ermittlungsbehörden und sollen Aufschluss über den Verbleib der 92 000 Euro geben, die 2007 vom Konto des THW Kiel an den kroatischen Geschäftsmann Nenad Volarevic geflossen sind. Volarevic wird von der Staatsanwaltschaft beschuldigt, als Mittelsmann den polnischen Schiedsrichtern im Spiel gegen Flensburg-Handewitt Bestechungsgeld überbracht zu haben. Der Kroate bestreitet dies wie auch die Schiedsrichter.

Die Kammer unter dem Vorsitzenden Richter Matthias Wardeck hat die Termine für die Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung für den 18. und 23. Januar festgelegt. Die Urteilsverkündigung soll am 26. oder 27. Januar erfolgen.