Kieler Jicha und Rumänin Neagu Welthandballer

Göteborg (dpa) - Der Tscheche Filip Jicha vom Champions-League-Sieger THW Kiel ist Welthandballer des Jahres 2010. Dies gab Hassan Moustafa, Präsident des Weltverbandes IHF, in Göteborg im Rahmen der Eröffnungspressekonferenz der Männer-WM bekannt.

Jicha setzte sich bei der Wahl knapp vor seinem ehemaligen Teamkollegen Nikola Karabatic (Frankreich), der 2007 die Auszeichnung erhalten hatte, durch. Zum vierten Mal in Serie wurde ein Bundesliga-Spieler zum Welthandballer gewählt, zum dritten Mal in vier Jahren kommt er vom deutschen Meister.

Bei den Frauen landete die gebürtige Leipzigerin Grit Jurack, die für den dänischen Champions-League-Sieger Viborg HK spielt, auf Rang vier. Welthandballerin 2010 ist die Rumänin Cristina Neagu, die mit 25 Prozent knapp vor der norwegischen Europameisterin Katrine Lunde- Haraldsen (23 Prozent) gewann. Dritte wurde Bojana Popovic aus Montenegro, Fünfte die Russin Ljudmila Postnowa.

Jicha, der 2010 mit Kiel die deutsche Meisterschaft und die Champions League gewann, erhielt 31 Prozent der Stimmen von Journalisten, Experten, Trainern und Fans und lag drei Prozentpunkte vor Karabatic. Dritter wurde in Thierry Omeyer (Frankreich, 17 Prozent) ebenfalls ein Kieler Spieler, der 2008 die Wahl gewonnen hatte. Mit Igor Vori (Kroatien/HSV Hamburg) wurde ein weiterer Bundesliga-Profi Vierter vor dem spanischen Torwart Arpad Sterbik. Jicha war in 2010 bereits zum wertvollsten Spieler der EM sowie zum besten Bundesligaspieler gewählt worden. Zudem war er Torschützenkönig der EM sowie der Champions-League-Saison.

Die Bekanntgabe der Welthandballer erfolgte unmittelbar vor dem Eröffnungsspiel von Gastgeber Schweden gegen Chile. Zudem gaben IHF und die Organisatoren bekannt, dass mehr als 1200 Journalisten für die WM akkreditiert sind. 37 Fernsehsender zeigen in 150 Ländern die 98 WM-Spiele live. Bislang wurden 170 000 Eintrittskarten verkauft, mehr als zehn Partien sind bereits im Vorfeld ausverkauft. „Wir rechnen damit, dass wir weit mehr als 210 000 der insgesamt 245 000 Tickets, die zur Verfügung stehen, verkaufen“, sagte Arne Elovson, der Präsident des schwedischen Organisationskomitees.

Erstmals zahlt die IHF Abstellgebühren von rund 790 000 Euro an die Clubs und versichert alle bei der WM eingesetzten Spieler. Lob gab es von IHF-Präsident Moustafa für die Organisatoren: „Schweden ist auf dem besten Weg, die beste WM aller Zeiten auszurichten.“