Kontrolleure wegen Proben-Fälschung verurteilt

Leipzig (dpa) - Der Dopingskandal um manipulierte Urinproben im Frauen-Handball ist juristisch abgeschlossen. Das Amtsgericht Mannheim hat den Kontrolleur wegen Betruges und Urkundenfälschung zu drei Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt.

Seine Schwester, mit deren Urin die Proben vor gut einem Jahr gefälscht worden sind, erhielt eine Geldstrafe von 45 Tagessätzen zu zehn Euro wegen Beihilfe. Das teilte der Deutsche Handballbund (DHB) auf seiner Internetseite mit.

Das Duo hatte Urinproben aus der Begegnung in der 2. Bundesliga Süd am 12. Dezember 2009 zwischen TuS Metzingen und der HSG Bad Wildungen sowie dem Frauen-Pokalspiel des FSV Mainz gegen DJK/MJC Trier am 9. Januar 2010 manipuliert.

Bei der vergleichsweise milden Strafe habe das Gericht laut Verband berücksichtigt, dass auf die Verurteilten hohe Verfahrenskosten zukommen und die Firma Serco als ehemaliger Arbeitgeber hohe Schadensersatzforderungen stellt. An den Straftatbeständen waren weder Sportler noch Vereine oder Sportverbände beteiligt. Dem DHB waren die Kosten und der Schaden in Höhe von 6000 Euro bereits im vergangenen Jahr ersetzt worden.

Die Firma Serco hatte für den DHB die Dopingkontrollen durchgeführt. Nach der Trennung von Serco im Vorjahr hat der DHB ein eigenes Kontrollsystem aufgebaut und 84 Dopingkontrollen in Eigenregie allein im Bereich Frauen-Bundesligen und Dritte Ligen vorgenommen. Alle Testergebnisse waren negativ, teilte Heinz Winden, DHB-Vizepräsident für Recht mit. Die Männer-Bundesliga lässt durch NADA/PWC testen.