Mäzen Rudolph: „Projekt HSV-Handball funktioniert nicht“

Hamburg (dpa) - Für Mäzen und Hauptsponsor Andreas Rudolph ist Handball-Bundesligist HSV Hamburg am Ende. „Ich denke, das Projekt HSV-Handball funktioniert in Hamburg nicht“, sagte er am Samstag vor ausgewählten Medienvertretern.

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„Eine Fortführungsprognose sehe ich nicht mehr als gegeben an.“

Der 60 Jahre alte Millionär, der nach eigenen Angaben seit 2004 bis zu 50 Millionen Euro in den Verein gesteckt haben will, bezifferte das Finanzloch des HSV auf fünf Millionen Euro. Dagegen seien Einnahmen von lediglich 700 000 Euro bis Juni 2016 zu erwarten. Den monatlichen Einnahmen von 100 000 Euro im Monat würden Ausgaben von 400 000 Euro gegenüberstehen, davon drei Viertel für Gehälter. Rudolph: „Ich habe in den vergangenen drei Jahren jede Eintrittskarte mit 45 Euro subventioniert.“

Rudolph behauptete, es gebe keine Patronatserklärung von ihm als Sicherheit, sondern lediglich eine Verpflichtungserklärung gegenüber dem Verein, die an gegenseitige Bedingungen geknüpft war. Er habe „alle Anforderungen bereits umfassend erfüllt“, sagte er.

Weitere Hilfe schließe er jedoch nicht aus. Voraussetztungen seien „ein tragfähiges finanzielles Konzept“ und der Verzicht anderer Gläubiger auf Forderungen. Zudem sei er bereit, seine dem Club gewährten Darlehen in Anteile an der Handball-Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG umzuwandeln.

Der HSV hatte am vergangenen Dienstag einen Insolvenzantrag gestellt. Der Spielbetrieb sei vorerst gesichert, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Gideon Böhm mit. Der Rechtsanwalt sieht eine „realistische Chancen“ für ein tragfähiges Sanierungskonzept.